Das Landgericht München I verurteilte einen Mediziner wegen gewerbsmäßigen Verschreibens von Drogen. Foto: dpa/Allyse Pulliam

Ein Münchner Arzt verschreibt in 500 Fällen Marihuana für Patienten – ohne medizinischen Grund. Jetzt bekommt der Mann vom Landgericht München die Quittung.

München - Weil er in über 500 Fällen ohne medizinischen Grund Marihuana für Patienten verschrieb, soll ein Münchner Arzt für dreieinhalb Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht München I verurteilte den 68-jährigen Rolf M. am Mittwoch wegen des gewerbsmäßigen Verschreibens von Betäubungsmitteln und wegen Besitzes einer Pistole. Außerdem darf er nicht mehr als Arzt tätig sein. Auch sein Verdienst in Höhe von 47.700 Euro wurde einkassiert.

Mediziner zeigte Reue

M. soll von März 2017 bis Oktober 2018 seine Geschäfte betrieben haben, um sich so eine Einnahmequelle zu sichern. Für die jeweils erste Verschreibung des Cannabis kassierte er bis zu 150 Euro, für die Folgeverschreibungen je 60 Euro.

Mit seinen Patienten traf er sich demnach teilweise in Restaurants und Cafés und stellte dort auch die Rezepte aus. Zugunsten des nicht vorbestraften Mediziners wertete das Gericht, dass er Reue zeigte und freiwillig auf seine Approbation verzichtete.