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Mülltrennung nach Art des Gelben Sacks zunehmend in der Kritik - Weiter Weg zur Wertstofftonne.

Stuttgart - Die Bundesregierung prüft die Einführung einer Wertstofftonne, in der neben Verpackungen auch andere Teile aus Plastik entsorgt werden können. Doch das ist nur ein Weg, um den Bürgern das Sortieren zu erleichtern und die Rohstoffe besser zu recyceln.

Es kommt eher selten vor, dass Rosenberg die Blicke der Öffentlichkeit auf sich zieht. Das Dorf im Neckar-Odenwald-Kreis hat nicht viel Aufregendes zu bieten, seine 2200 Einwohner wären schon froh, wenn sie schnelle Internet-Anschlüsse hätten. Doch bei der Abfallwirtschaft sind die Rosenberger den meisten Deutschen ein Stück voraus: Sie sortieren anders.

Eine Grüne und eine Gelbe Tonne - das ist alles, was seit März vor ihren Häusern steht. In die eine kommt nasser und biologisch abbaubarer Müll, in der zweiten sammeln sie trockene Wertstoffe: Kunststoffe, Holz, Metalle und Ähnliches. Ein Eimer für Restmüll aber fehlt. Ziel des auf ein Jahr angelegten Pilotversuchs sei es, Erfahrung mit einer ökologisch vorteilhafteren und für die Bürger bequemeren Mülltrennung zu sammeln, heißt es im Landratsamt. Die ersten Erfahrungen seien positiv.

Wertstofftonne - das ist derzeit ein Zauberwort von Politikern, Kommunen und umweltbewussten Bürgern. Denn sie werden zunehmend unzufriedener mit dem bisherigen System der Mülltrennung, das nicht nur aufwendig, sondern auch noch uneffektiv und unlogisch ist. Warum etwa der Joghurtbecher in den Gelben Sack gehört, nicht aber das zerbrochene Plastikauto, ist dem Verbraucher kaum zu vermitteln.