Seit der Umstellung des Müllkalenders beschweren sich Bürger in L.-E. insbesondere über liegen gebliebene gelbe Säcke Foto: Natalie Kanter

Bürger in Echterdingen sind unzufrieden mit der Müllabfuhr, seitdem der Kreis die Termine geändert hat.

Echterdingen - Der neue Müllkalender, den der Landkreis Esslingen Anfang des Jahres auch für die Große Kreisstadt L.-E. herausgegeben hat, sorgt im Stadtteil Echterdingen für Verdruss unter Bürgern und Hausmeistern. Denn seitdem werden die verschiedenen Tonnen und Säcke, die es für Rest-, Plastik-, Biomüll und Papier gibt, nicht mehr alle am Montag, sondern abhängig von der Straße und dem Wohngebiet montags und donnerstags oder auch montags, dienstags und freitags abgeholt. Bürger müssen also öfters an den Müll denken, die verschiedenen Tonnen an unterschiedlichen Tagen raus stellen oder auch die damit beauftragten Firmen öfters bemühen.

Obwohl der Landkreis für die Müllentsorgung zuständig ist, klingelte bei der Stadt L.-E. das Telefon. Bürger wollten die Gründe für die Umstellung erfragen. Monika Götz vom Sachgebiet Umwelt hat den Anrufern erklärt, dass die Stadt bereits vor zwei Jahren beim Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) des Landkreises beantragt hat, die Abfuhrtermine zu entzerren. Allerdings zunächst ohne Erfolg. Warum? „Damit montags nicht sämtliche Straßen mit Tonnen und Säcken voll stehen“, sagt Götz unserer Zeitung. Und es keinen Platz mehr für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer auf den Gehwegen gibt.

Tonnen blieben über das ganze Wochenende draußen stehen

Mitarbeiter von Hausverwaltungen hätten zudem nicht selten die Tonnen und Säcke bereits freitags vor die Türen von Mehrfamilienhäusern gestellt. Dort blieben sie dann das gesamte Wochenende über stehen. „Für den Einzelhandel war das nicht wirklich gut“, sagt Bürgermeisterin Eva Noller auf Nachfrage, die damals den Kontakt mit dem AWB und den beauftragten Müllentsorgern gesucht hatte. Heute sagt sie aber: „Mein Anliegen war es aber nicht, alles komplizierter zu machen.“

Geklagt haben die Anrufer laut Götz dabei allerdings weniger über die neuen Abfuhrtermine, sondern vielmehr über Tonnen, die nicht geleert werden. Die meisten Beschwerden gingen zum Thema liegen gebliebene gelbe Säcke ein.

„Wenn man sich das Stadtbild anschaut, stehen immer irgendwo Tonnen herum, die falsch rausgestellt wurden oder schlicht von den Müllwerkern übersehen wurden“, hat Gisela Schaller festgestellt. „Gelbe Säcke bleiben teilweise eine Woche lang liegen“, sagt sie. Seit der Einführung des neuen Plans habe es noch keine Woche in Echterdingen gegeben, in der alles planmäßig abgeholt wurde. Die Folge: Hausmeister müssten vier bis fünf Mal pro Woche zu einem Gebäude fahren, nur wegen der Mülltermine. Und deren Kunden müssten mit Mehrkosten rechnen.

Schaller wohnt in den Echterdinger Gärtlesäckern und leitet eine Gebäudereinigungsfirma. Sie selbst muss an drei unterschiedlichen Tagen Müll raus stellen. Die Abholung erfolge nicht wirklich zuverlässig. „Viele Fahrer wissen wohl nicht, dass man bei den Gärtlesäckern in den Kreisverkehr hineinfahren muss“, sagt sie. Auch ihre Kunden beschweren sich bei ihr. Um ihrem Ärger Luft zu machen hat Schaller einen Brief an die Stadt, den Abfallwirtschaftsbetrieb des Kreises und alle beauftragten Entsorgungsunternehmen geschickt. „Ich hoffe, dass sich dadurch etwas ändert“, sagt sie. Und: „Die Tonnen sollten an einem Tag zuverlässig geleert werden und auch alle gelben Säcke auf einmal abgeholt werden.“

Anzahl der Papiertonnen hat zugenommen

Manfred Kopp, Geschäftsführer des Abfallwirtschaftsbetriebes (AWB), will der Frau in den nächsten Tagen antworten. Er gibt zu, dass es bei der Abfuhr von Papier Änderungen gegeben habe. Die Anzahl der Papiertonnen habe auch durch Neubaugebiete in Echterdingen zugenommen. Deshalb habe man entschieden, dass man die Papiertonnen nicht mehr montags abfahren könne. Er sagt: „Solche Änderungen gibt es alle paar Jahre einmal.“ Manchmal gehe es nicht anders. Für die Probleme mit den gelben Säcken aber sei der Landkreis nicht zuständig. Diese Abfuhr liege in den Händen des Dualen Systems und damit bei der beauftragten Firma Remondis.

Von Seiten dieses Unternehmens war per E-Mail zu erfahren, dass es nicht im Interesse der Firma sei, dass es vereinzelt zu Nichtabholungen kommt. „Reklamationen treten leider gehäuft in Wochen mit Feiertagen auf“, schreibt eine Mitarbeiterin der zuständigen Niederlassung in Reichenbach an der Fils. Als einen möglichen Grund hierfür gibt sie die Verschiebung des Abfuhrtages durch einen Feiertag an, der von manchen Bürgern nicht beachtet werde.

„Hin und wieder müssen wir leider auch feststellen, dass die gelben Säcke oder Tonnen von Bürgern bereitgestellt werden, obwohl das Auto bereits in der Straße gesammelt hat“, heißt es weiter in der Mail. Und: „Wir bemühen uns den Reklamationen noch am selben Tag Abhilfe zu verschaffen und schicken unsere Fahrer, wenn möglich, auch ein zweites Mal durch die betroffene Straße.“