Die Städte kämpfen mit dem Müll. Hier ein Beispiel aus Karlsruhe. Foto: dpa

Trotz relativ hoher Geldbußen tun sich die städtischen Ordnungshüter schwer mit Müllsündern. Die Problematik lasse sich auch durch eine höhere Kontrolldichte nicht lösen, so das Ordnungsamt.

Esslingen - Der CDU liegt zuviel Müll in den Esslinger Straßen herum. In einem Antrag hat sie jetzt eine konsequente Ahndung von Verstößen gefordert. Die Antwort der Verwaltung erfolgte in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Sie lässt sich so zusammenfassen: „Wir tun, was wir können.“

Der Bußgeldkatalog für Müllsünder in Esslingen ist durchaus beachtlich. Eine weggeworfene Getränkedose kostet 20 Euro, ein Pappbecher kostet 15 Euro, eine Bananenschale 20 Euro, eine Zigarettenkippe 15 Euro und am teuersten ist ein ausgespuckter Kaugummi. Dieser kostet nämlich satte 30 Euro.

Weil das den meisten Esslinger Bürgern bewusst zu sein scheint, halten sie sich mit dem Wegwerfen von Dingen zurück, zumindest wenn die uniformierten Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes vor Ort sind. Deswegen sei es so schwer, die Müllsünder zu fassen, berichtet das Ordnungsamt weiter. Diese Problematik lasse sich auch durch eine höhere Kontrolldichte nicht lösen. Die Verwaltung merkt an, dass der Müll, der in den Grünanlagen herumliege, oftmals von überfüllten öffentlichen Abfalleimern stamme und vom Wind hergeweht würde.

Abfalleimer werden auch am Sonntag geleert

Gerade vor dem Hintergrund überquellender Mülleimer sei es oft schwierig, den Müllsündern zu vermitteln, dass sie nicht auch noch ihre Kippen dazuwerfen könnten, auch wenn schon viel Müll auf dem Boden liege. Das habe dann meist ein aggressives Verhalten zur Folge, mit dem sich die Ordnungsdienstmitarbeiter wiederum auseinandersetzen müssten.

Um all dem vorzubeugen, ist die Stadtverwaltung seit April dazu übergegangen, die Abfalleimer auch wieder am Sonntag zu leeren. Denn in den Sommermonaten sei die Stadt am Wochenende Schauplatz für zahlreiche Veranstaltungen mit einem entsprechenden Aufkommen von Müll.

Der kommunale Ordnungsdienst arbeitet unermüdlich daran, die Stadt sauber halten. Doch er wendet nicht nur Zwang an. Wenn die Mitarbeiter eine Gruppe von Feiernden sehen, dann teilen sie auch mal Müllsäcke aus, verbunden mit der Aufforderung, die Hinterlassenschaften der Feier zu entsorgen. Präsenz ist das einzige Mittel, das die städtischen Ordnungshüter haben. In der Statistik des Grünflächenamtes zeigt sich, dass in so gut wie allen Parks der Innenstadt im Vergleich zum Jahr 2010 die Müllmenge geringer geworden oder wenigstens gleich geblieben ist.

2055 Kontrollen in drei Jahren

Am häufigsten halten sich die Esslinger im Merkelpark und in der Maille auf. Von Januar 2014 bis zum März 2017 haben die Ordnungshüter 2055 Mal kontrolliert. Verstöße wurden aus den oben genannten Gründen allerdings nur wenig geahndet. 110 Mal kassierte der Kommunale Ordnungsdienst ein Bußgeld, wenn jemand Zigaretten oder Verpackungen wegwarf, Hundekot nicht einsammelte oder seine Notdurft verrichtet.

Allerdings machen dem Grünflächenamt die Außenbezirke zu schaffen, die zunehmens vermüllt werden. Hier will der Kommunale Ordnungsdienst seine Kontrollen verstärken.