Mehrere Millionen Tonnen an Plastik gelangen jährlich in die Weltmeere – hier in Neuseeland. Foto: dpa/Jennifer Lavers

An der Küste Floridas haben Tierschützer im Magen einer angeschwemmten Babyschildkröte 104 Plastikteilchen gefunden. Auch alle anderen untersuchten Schildkröten hatten Plastikreste im Inneren.

Boca Raton - Es ist eine globale Katastrophe mit unvorstellbaren Folgen für das maritime Ökosystem: Jedes Jahr landen Abermillionen Tonnen an Plastikmüll in unseren Ozeanen. Riesige Strudel aus Abfall verwandeln die Meere in die größte Müllkippe der Welt. Eine drastische Folge der Vermüllung ist das Massensterben der Meeresbewohner, welche das Plastik bei der Nahrungsaufnahme oder über mit Mikroplastik angereichertem Wasser aufnehmen.

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Die Ausmaße der Umweltkatastrophe dokumentiert ein aktueller Facebook-Beitrag des Naturschutzcenters Gumbo Limbo in Boca Raton, einer Stadt im Südosten des US-Bundesstaats Florida. Eine angeschwemmte Babyschildkröte, nicht größer als eine Handfläche, hatte 104 Plastikteilchen im Körper. Junge Schildkröten sterben besonders oft an Plastik im Magen, da sie die Teile mit Nahrung verwechseln.

In dem Post heißt es weiter, dass alle angespülten und untersuchten Babyschildkröten Plastikteile im Darmtrakt hatten. „Das ist eine traurige Erinnerung daran, dass wir alle unseren Teil dazu beitragen müssen unsere Ozeane frei von Plastik zu halten“, schreiben die Tierschützer. Trotz Mülltrennung und Recyclingquote: Auch aus Deutschland werden Massen an Plastikabfällen vor allem nach Südostasien exportiert, wo vieles später ins Meer gelangt.