Blick vom Südsattel auf den Südgipfel und den sogenannten „Balkon“ des Mount Everest. Foto: Tshiring Jangbu Sherp/privat/dpa

Mit 8848 Metern ist der Mount Everest der höchste Berg der Welt. Doch der Himalaya-Gipfel könnte tatsächlich noch höher – oder sogar niedriger – sein als bislang angenommen. Forscher aus China und Nepal sind dem nachgegangen.

Kathmandu - Nepal und China wollen am Dienstagnachmittag (8. Dezember) eine neue offizielle Größe des Mount Everests bekanntgeben. Bislang ist die Höhe des weltgrößten Berg mit 8848 Metern angegeben. Sie stammt von indischen Forschern aus den 1950er Jahren.

Seither aber haben mehrere Teams nachgemessen und sind auf jeweils etwas andere Resultate gekommen. Nun haben die beiden Länder, auf deren Grenze der Mount Everest liegt, erneut gemessen und berechnet.

Erdbeben könnte Ursache für Höhenveränderung sein

Der Höhenwert könnte sich nicht nur wegen genauerer Messmethoden ändern, sagt Christian Gerlach von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der zu Erdmessung und Glaziologie forscht. Die Höhe könnte sich auch tatsächlich geändert haben – etwa wegen eines Verschiebens tektonischer Platten, des starken Erdbebens von 2015, das im Himalaya-Gebirge generell zu Höhenveränderungen von Bergen geführt habe, sowie wegen des Abschmelzens der Schneedecke oben auf dem Gipfel infolge des Klimawandels.

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Nepal wollte zunächst alleine messen. Aber nach einem Besuch von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping 2019 wurde es ein Gemeinschaftsprojekt im Zeichen „ewiger Freundschaft“, wie es in einer gemeinsamen Erklärung hieß.

Um die Höhe zu bestimmen, bestiegen Teams der beiden Länder den Berg. Das nepalesische tat das 2019, als es einen Stau von Abenteurern oben in der sogenannten Todeszone gab. Das chinesische Team war in diesem Jahr oben – Medienberichten zufolge als einziges Team überhaupt.