Foto: dpa

VW-Konzern ordnet Aktivitäten neu - Porsche soll wieder in der ersten PS-Liga fahren.

Stuttgart - Vor zwölf Jahren hat sich Porsche als Werkteam aus dem internationalen Motorsport zurückgezogen, doch nun gehört die Marke zum VW-Konzern - und die Unternehmenslenker wünschen sich die Rückkehr in die erste PS-Liga. Zwei Alternativen stehen zur Auswahl: die Formel 1 und Le Mans.

"Porsche siegt im Kampf der Giganten", titelte diese Zeitung am 8. Juni 1998, als die Zuffenhausener den 24-Stunden-Klassiker von Le Mans gegen die Werk-Konkurrenz von Nissan, Toyota und Mercedes gewonnen hatten. Das tat Wendelin Wiedeking gut, es war der 15. Erfolg im prestigeträchtigsten Langstreckenrennen der Welt - dennoch beschloss der Vorstandschef kurz darauf, die Box abzuschließen und sich komplett von der großen Rennsportbühne zurückzuziehen. Seitdem ist Porsche ein extravagantes, aber kaum beachtetes Mauerblümchen im internationalen Motorsport, die Wettfahrten der Semi-Profis und ambitionierten Hobby-Piloten in den Kundenserien treiben rund um den Globus nur bei PS-Puristen und den Verwandten der Fahrer den Puls auf 180.

Doch seit 1. Oktober heißt der Chef in Zuffenhausen Matthias Müller, und der wäre ein schlechter Unternehmenslenker, würde er beim Start nicht gleich kräftig Gummi auf den Asphalt legen. "Das Signal von Porsche geht wieder in Richtung erste Liga im Motorsport", sagte er kürzlich im Autosalon in Paris. Ein Unternehmenssprecher bestätigte am Freitag, dass bei Porsche intensiv geprüft werde, ob das Comeback in die Formel 1 oder womöglich die Rückkehr nach Le Mans die bessere Strategie sei. Im November findet eine entsprechende Sitzung statt, ob dabei bereits eine Entscheidung fällt, ist aber unklar.