Am Ende bleibt nicht einmal mehr der Auspuff: Die Polizei warnt vor Motorraddieben. Foto: dpa

Die Vielzahl von Fällen kann kein Zufall sein: Unbekannte Diebesbanden haben in und um Stuttgart hochwertige BMW-Motorräder ins Visier genommen.

Stuttgart - Die Täter werden selten erwischt – darum sollten Besitzer von hochwertigen BMW-Motorrädern derzeit ihre Maschinen wie einen Augapfel hüten. Selbst die Abgeschiedenheit einer Tiefgarage scheint derzeit kein ausreichender Schutz zu sein – die Diebesbanden werden auch dort fündig.

Der jüngste Fall spielte sich in der Kniebisstraße im Stuttgarter Osten ab. Dort geriet ein Motorrad des Typs R 1250 RS Adventure ins Visier der Täter. Die Maschine mit einem Zulassungskennzeichen aus Feldberg in Hessen stand in einem Hinterhof – und verschwand dort spurlos. Der Diebstahl wurde am späten Montagabend entdeckt und angezeigt. Der Wert der Maschine mit dem Kennzeichen FB - RZ 52 wird auf 25 000 Euro geschätzt.

Tatorte von Zuffenhausen bis Möhringen

Erst in der Nacht zum vergangenen Freitag war in Zuffenhausen ein BMW-Motorrad aus einer Tiefgarage am Max-Gutenkunst-Weg gestohlen worden. Dabei handelte es sich um eine sogenannte Reiseenduro des Typs R 1200 GS im Wert von 16 000 Euro. Wie die Täter in die Tiefgarage gelangten, ist noch unklar. Das gleiche Modell verschwand Mitte April aus einer Tiefgarage an der Vaihinger Straße in Möhringen. Die Maschine im Wert von 22 000 Euro und mit dem Kennzeichen HH-FU 32 ist nicht mehr aufgetaucht. „Die Ermittlungen laufen nun zentral bei der Kriminalpolizei“, sagt Polizeisprecher Stephan Widmann. Zuvor hatten sich die jeweils betroffenen Reviere mit den Fällen beschäftigt.

Täter plündern ein Autohaus

Doch die Serie ist unverkennbar – seit Mitte April sind die Diebe in der Region unterwegs. Nicht nur in Leinfelden-Echterdingen und Esslingen – sondern vor allem in Schorndorf (Rems-Murr-Kreis). Dort machten die Täter die bisher größte Beute. Aus einem Autohaus verschwanden acht Motorräder der Modelle RR und GS, zusammen mit reichlich Zubehör. Neben den Sport- und Geländemaschinen ließen die Täter Kleidung und Helme für mindestens 36 000 Euro mitgehen. „Der Schaden wird inzwischen auf mehr als 200 000 Euro geschätzt“, sagt Polizeisprecher Rudolf Biehlmaier. Auch für die dortige Kripo gilt: Es gibt keine heiße Spur – und schon gar keine Tatverdächtigen.