Benjamin Grammlich (links) mit seinem Vater Hans-Martin Grammlich in der Moste in Denkendorf, wo der Most – wie in vielen anderen Betrieben – nicht mehr gefragt ist. Foto: C. Holowiecki

In der Region gibt es nach wie vor etliche Mostereien – nur wird dort kaum mehr Most hergestellt. Das traditionsreiche Getränk ist in Vergessenheit geraten.

Kreis Esslingen - Hans-Martin Grammlich bringt eine späte Fuhre. Kurz vor Sonnenuntergang fährt er mit dem Traktor vor und liefert eine Kiste Äpfel ab. Er habe das schöne Wetter auf dem Stückle genutzt. Wie praktisch, dass seine Söhne Benjamin (23) und Silas Grammlich (25) die Moste in Denkendorf betreiben. 2015 ist das Duo in den fruchtigen Nebenerwerb eingestiegen. Eigentlich sind beide in der Industriemontage tätig. Obwohl die große Presse an diesem Abend stillsteht, duftet es in der Halle intensiv nach Äpfeln. Es ist Erntezeit. Etwa 100 000 Liter Saft werden pro Jahr hergestellt, erklärt Benjamin Grammlich. Eigene Produkte gehen in den Verkauf, zudem können sich Privatleute den Saft ihrer Äpfel abfüllen lassen. Nur Most, der ist in der Moste kaum nachgefragt.