Seit Montag steht ein 26-Jähriger vor Gericht, der in Schlierbach (Kreis Göppingen) Auftragsmörder engagiert haben soll. Foto: dpa

Ein 26-Jähriger soll vorgehabt haben, einen Nebenbuhler aus dem Weg zu räumen. Der Staatsanwaltschaft zufolge hat er sich dafür an zwei Auftragskiller gewandt. Beim Prozessbeginn bestreitet er die Vorwürfe - wird aber schwer belastet.

Ein 26-Jähriger soll vorgehabt haben, einen Nebenbuhler aus dem Weg zu räumen. Der Staatsanwaltschaft zufolge hat er sich dafür an zwei Auftragskiller gewandt. Beim Prozessbeginn bestreitet er die Vorwürfe - wird aber schwer belastet.

Ulm - Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft klingen wie aus einem Film: Die kurze Beziehung eines 26-Jährigen geht in die Brüche. Dafür verantwortlich macht er den neuen Partner seiner Ex-Freundin. Er entschließt sich, den Kontrahenten aus dem Weg zu räumen. Doch anstatt sich selbst die Hände schmutzig zu machen, heuert der Besitzer eines Pferdehofes einen Auftragsmörder an. Ein 19-Jähriger und dessen 23 Jahre alter Freund willigen ein, den 45-Jährigen zu töten - für weniger als 2000 Euro.

Ein Bekannter, der auf dem Pferdehof arbeitet, stellt den Auftragskillern laut Anklage eine Pistole samt Munition zur Verfügung und erklärt dem jüngeren der beiden, wie sie funktioniert. Der mutmaßliche Drahtzieher und die beiden jungen Männer treffen sich den Angaben zufolge schließlich im August 2013, um ihr Opfer auf offener Straße bei Schlierbach im Kreis Göppingen zu töten.

Wohl aus dem fahrenden Auto geschossen

Mit einem Auto soll das Trio an den Ortsrand gefahren sein. Aus dem fahrenden Wagen heraus, so die Version der Staatsanwaltschaft, schoss der jüngste von ihnen den Mann nieder, der gerade mit seinem Hund spazieren ging. Der 45-Jährige ging daraufhin zu Boden und schleppte sich schwer verletzt in ein Maisfeld. Nach Aufforderung stieg der 19-Jährige aus, setzte ihm nach und schoss aus wenigen Metern Entfernung mehrmals auf das Opfer. Das Trio flüchtete, der Mann konnte mit seinem Handy Hilfe rufen und überlebte nach einer Notoperation.

Zum Prozessauftakt am Montag sagte zunächst der 26 Jahre alte Pferdehofbesitzer aus. Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft seien falsch. Die jungen Männer kenne er nicht. Er gab an, häufig sexuelle Kontakte zu verschiedenen Frauen zu haben. „Ich habe 50 Pferde auf dem Hof - die meisten gehören Frauen“, sagte er. Dass ihn eine Frau verlassen habe, interessiere ihn nicht. Die Version des 19-jährigen mutmaßlichen Schützen klingt hingegen ganz anders. In einer Stellungnahme räumt er ein, die Schüsse auf den 45-Jährigen abgegeben zu haben - im Auftrag des Pferdehofbesitzers. Mehrmals sollen zuvor Treffen und Telefonate stattgefunden haben.

Die Pistole und die Einweisung für den Gebrauch habe er von dem Pferdehof-Mitarbeiter bekommen. Seinen 23 Jahre alten Freund nahm er in Schutz. Er habe ihn immer wieder davon abgehalten, zu schießen. Doch der 19-Jährige will vor seiner Tat Marihuana geraucht haben. „Der Joint hat mich weggeschossen“, sagte der 19-Jährige. Gutachter werden sich in den nächsten Wochen wohl mit seiner Schuldfähigkeit beschäftigen. Das Gericht hat zwölf Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil könnte Mitte Juli fallen.