Im Landgericht geht es manchmal recht eng zu. Foto: dpa/Patrick Seeger

Zu viele Menschen in einem engen, schlecht belüfteten Raum – die Mordverhandlung in Saal 240 ist in Pandemie-Zeiten nicht gerade vorbildlich, findet Harald Beck.

Mordprozess - Plexiglasscheiben vor dem Richtertisch und zwischen den Plätzen der Prozessbeteiligten, jeder zweite Platz im gut ein Dutzend Sitze bietenden Mini-Zuschauerbereich abgesperrt. Auch wenn dort wegen der schmalen Sitze kaum anderthalb Meter Abstand zwischen den Zuschauern sein können, mag für einen einfachen Prozess der Saal Nummer 240 im engen Altbau des Stuttgarter Landgerichtes weitgehend coronagerecht hergerichtet sein. Aber nicht für einen Mordprozess mit absehbar großem Medien- und Publikumsinteresse. Geradezu unverantwortlich in Zeiten von Corona sind in diesem Fall zudem die Zugangsbedingungen in dem Bau mit engen Fluren. Die Beachtung von Abstandsregeln ist unter diesen Umständen unmöglich, und das liegt nicht an der fehlenden Disziplin der Pressevertreter oder der Besucher, sondern schlicht am Ort des Geschehens.