Lübcke war in der Nacht zum 2. Juni auf der Terrasse seines Hauses in Wolfhagen-Istha erschossen worden. Foto: AFP

Nach dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke kommen immer mehr Details zum mutmaßlichen Täter zum Vorschein. Dieser hatte demzufolge eine „rechtsextremistische Karriere“.

Berlin - Der Tatverdächtige im Mordfall Lübcke ist nach Angaben des Bundesamtes für Verfassungsschutz in den vergangenen Jahren nicht mehr so deutlich wie früher als Rechtsextremist in Erscheinung getreten.

Der Mann habe eine Art rechtsextremistische Karriere vor allem in den 1980er und 1990er Jahren begonnen, sagte Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang am Dienstag in Berlin. Seit dieser Zeit sei er auch auf dem Radar des Verfassungsschutzes gewesen.

Zuletzt sei er aber „eher in der Hintergrund der Beobachtung getreten“. Der 45-jährige Stephan E. sitzt seit Sonntag in Untersuchungshaft. Er steht in dem dringenden Verdacht, Anfang Juni den Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke (CDU) durch einen Kopfschuss getötet zu haben.

Bisher keine Hinweise auf Komplizen

Im Fall des getöteten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke gibt es Innenminister Horst Seehofer zufolge bisher keine Hinweise auf Komplizen oder eine terroristische Organisation.

Die Ermittlungen gingen in alle Richtungen und Hintergründe der Tat seien noch nicht aufgeklärt, sagte der CSU-Politiker am Dienstag in Berlin. Er verurteilte die Tat als schrecklich und als Alarmsignal. Rechtsextremismus sei eine Gefahr „für unsere freiheitliche Gesellschaft“.

Lübcke war in der Nacht zum 2. Juni auf der Terrasse seines Hauses in Wolfhagen-Istha erschossen worden. Dringend tatverdächtig ist laut Bundesanwaltschaft ein einschlägig vorbestrafter 45 Jahre alter Mann namens Stephan E.. Er war am Samstagmorgen von Spezialkräften festgenommen worden. Seit Sonntag sitzt er unter dringendem Mordverdacht in Untersuchungshaft.