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Im Fall der ermordeten Heidenheimer Bankiersgattin Maria Bögerl hat die Polizei seit "Aktenzeichen XY" rund 470 neue Hinweise erhalten.

Stuttgart/Heidenheim - Im Fall der entführten und ermordeten Heidenheimer Bankiersgattin Maria Bögerl hat die Polizei seit der Fernsehfahndung vor zwei Wochen rund 470 neue Hinweise erhalten. Ob darunter konkrete Hinweise auf die Täter sind, dazu wollte sich ein Sprecher der Landespolizeidirektion beim Regierungspräsidium Stuttgart am Dienstag nicht äußern. „Ermittlungsstände kommentieren wir nicht“, sagte er. Insgesamt liegen der Sonderkommission „Flagge“ rund 10.000 Hinweise und Spuren vor.

Den Ermittlungen zufolge war Maria Bögerl am Vormittag des 12. Mai 2010 von einem Mann aus ihrem Wohnhaus in Heidenheim verschleppt worden. Der Entführer forderte von Bögerls Ehemann, der zu der Zeit Heidenheimer Sparkassen-Vorstand war, 300.000 Euro Lösegeld. Die Übergabe an der Autobahn 7 zwischen Heidenheim und Aalen scheiterte aber. Drei Wochen später wurde die Leiche der Frau gefunden. Bögerls Ehemann geriet nach dem Mord zu Unrecht unter Verdacht und nahm sich im Juli 2011 das Leben.

Polizei vermutet mutmaßliche Täter in Region Heidenheim

Der Mordfall war vor zwei Wochen in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ in einem fast 30-minütigen Beitrag umfassend vorgestellt worden. Die Polizei gab dabei auch weitere Ermittlungsergebnisse bekannt. Demnach gehen die Ermittler von mehreren Tätern aus, die sich vermutlich regelmäßig in mehreren Orten nordöstlich von Heidenheim aufhalten und vielleicht sogar in einem der Orte wohnen. Heidenheim liegt im gleichnamigen Landkreis in Baden-Württemberg an der Landesgrenze zu Bayern.

Die Polizei bat in der Sendung weitere Zeugen um Mithilfe. Kurz darauf meldete sich eine Stuttgarter Taxifahrerin bei den Ermittlern. Die Soko geht davon aus, dass Bögerl schon lange vor der Tat beobachtet wurde. In diesem Zusammenhang wurde die Taxifahrerin gesucht. Über die Inhalte ihrer Aussage ist nichts bekannt.

Zudem suchen die Ermittler nach dem anonymen Verfasser eines Briefes, in dem von mehreren Tatbeteiligten gesprochen wird, und Besuchern des Klosters Neresheim, bei dem das Tatfahrzeug abgestellt wurde. Ob sich diese Zeugen bei der Polizei gemeldet haben, wollte der Sprecher ebenfalls nicht sagen. Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, ist eine Belohnung in Höhe von 20.000 Euro ausgesetzt.