Trauer und Fassungslosigkeit waren groß nach den Morden in Endingen und Kufstein. Foto: dpa

Noch immer sucht die Polizei nach dem Mord an einer Joggerin bei Freiburg nach der heißen Spur. Auf der Suche nach dem Mehrfachtäter fehlt weiterhin der entscheidende Hinweis.

Endingen/Stuttgart - Ein halbes Jahr nach dem Mord an einer 27 Jahre alten Joggerin in Endingen bei Freiburg verkleinert die Polizei ihre nach der Tat gebildete Sonderkommission. Die Zahl der Hinweise habe sich deutlich verringert, teilte die Polizei am Donnerstag in Freiburg mit. Zudem seien die meisten Spuren abgearbeitet. Die Soko „Erle“ werde daher von derzeit 40 auf 25 Beamte reduziert. Eine konkrete Spur zu Täter und Motiv fehle noch immer. Alle bisherigen Spuren und Hinweise seien ohne Erfolg geblieben. Gesucht werde ein unbekannter Mehrfachtäter. Die Polizei werde weiter ermitteln.

Die 27-Jährige war Anfang November ermordet worden. Sie war an einem Sonntag alleine zum Joggen aufgebrochen, aber nicht zurückgekehrt. Ihre Leiche fand man Tage später. Dem unbekannten Täter wird auch der Mord an einer 20 Jahre alten französischen Austausch-Studentin aus Lyon im Januar 2014 im rund 400 Kilometer entfernten Kufstein in Österreich zur Last gelegt. An beiden Orten wurden identische Körperspuren gefunden. Beide Opfer wurden den Angaben zufolge sexuell missbraucht und vermutlich mit einer Eisenstange erschlagen.

Die Polizei sei im Fall Endingen in einem halben Jahr rund 4200 Hinweisen und Spuren nachgegangen, hieß es. Offen seien noch rund 500 Spuren. Diesen werde nachgegangen. Entscheidende Spuren seien bislang aber nicht dabei gewesen.

Polizei bittet weiter um Hinweise

Vor einem Monat hatte die Polizei in Freiburg ein neues Phantombild veröffentlicht, mit dem sie nach einem unbekannten Mann suchte. Daraufhin seien 350 neue Hinweise eingegangen, sagte der Sprecher. Doch auch sie führten nicht zu einer entscheidenden Spur. Die Polizei bittet weiter um Hinweise. Insgesamt sind nach Angaben der Freiburger Staatsanwaltschaft 28 500 Euro Belohnung ausgesetzt.

Zusammenhänge zu weiteren Taten gibt es den Angaben zufolge derzeit nicht. Rund drei Wochen vor der Tat in Endingen war in Freiburg eine Studentin vergewaltigt und getötet worden. In diesem Fall sitzt ein junger Flüchtling in Untersuchungshaft, der Prozess gegen ihn vor der Jugendkammer des Landgerichts Freiburg beginnt den Angaben zufolge voraussichtlich Anfang September. Für die Morde in Endingen und Kufstein kommt er den Ermittlern zufolge als Täter nicht infrage.