Spurensicherung am Tatort Foto: dpa

Die Staatsanwaltschaft möchte den mutmaßlichen Auftraggeber des versuchten Mordes von Schlierbach (Kreis Göppingen) für 15 Jahre ins Gefängnis schicken. Das Opfer überlebte nur knapp und ist für immer schwer gezeichnet.

Ulm/Schlierbach - Die Staatsanwaltschaft möchte den mutmaßlichen Auftraggeber des versuchten Mordes von Schlierbach (Kreis Göppingen) für 15 Jahre ins Gefängnis schicken. Die Hauptverhandlung habe an zehn Sitzungstagen zweifelsfrei bestätigt, dass der 26-jährige Besitzer eines Reiterhofs bei Kirchheim/Teck den Mordanschlag, der im vergangenen August einem 45-jährigen Mann fast das Leben gekostet hätte, in Auftrag gegeben und auch das Tatfahrzeug gesteuert habe, sagte der Vertreter der Anklagebehörde am Mittwoch in seinem Plädoyer am Landgericht Ulm.

Der Rechtsanwalt des Mannes sah das allerdings ganz anders. Es gebe erhebliche Zweifel am Ablauf. Sein Mandant, der aus Eifersucht den Mord in Auftrag gegeben haben soll, sei aus Mangel an Beweisen frei zu sprechen, sagte der Verteidiger. Das Urteil gegen die vier angeklagten Männer soll am Freitag kommender Woche fallen. Je nach Tatbeteiligung fordert die Staatsanwaltschaft für die übrigen Angeklagten Freiheitsstrafen zwischen fünf und elf Jahren.

Eifersucht und verschmähte Liebe sollen die Motive für den versuchten Mord auf einem Feldweg bei Schlierbach gewesen sein. Der Hauptangeklagte soll außer sich gewesen sein, weil ihn seine Freundin verlassen hatte und mit dem späteren Attentatsopfer eine Beziehung einging. Deshalb soll er die drei Mitangeklagten zusammengetrommelt haben, um den Widersacher erschießen zu lassen. Angeblich zahlte der 26-Jährige seinen Mittätern für den Mord 1000 Euro mit der Option auf weiteres Geld.

Auf das 45-jährige Opfer waren, als es an jenem Augusttag vormittags mit seinem Hund auf einem Feldweg in Schlierbach spazieren ging, aus einer Pistole fünf Kugeln abgefeuert worden. Der Schwerverletzte hatte noch die Kraft, sich blutend in ein Maisfeld zu schleppen und über sein Handy um Hilfe zu rufen. Er überlebte, für immer schwer gezeichnet, nach einer Notoperation in einer Stuttgarter Klinik.