In Indien wird für einen besserem Schutz für Frauen protestiert: Teilnehmer eines Schweigemarsches halten Kerzen und einen Banner mit der Aufschrift “Say No To Rape“. Foto: dpa/Debarchan Chatterjee

Eine 23-Jährige, die Opfer einer Vergewaltigung wurde, ist in Indien auf dem Weg zu einer Anhörung auf ein Feld gezerrt, mit Benzin übergossen und angezündet worden. Hinter dem Mordanschlag stecken vermutlich die mutmaßlichen Vergewaltiger.

Frankfurt a.M., Neu-Delhi - Ein dreiviertel Jahr nach einer Gruppenvergewaltigung in Nordindien ist das Opfer auf dem Weg zu einer Anhörung vor Gericht laut indischen Medienberichten in Brand gesteckt und lebensgefährlich verletzt worden. Die junge Frau sei am Donnerstagmorgen unterwegs zum Bahnhof gewesen, als fünf Männer sie auf ein Feld gezerrt, mit Benzin übergossen und angezündet hätten, meldete die Zeitung „India Today“. Alle Angreifer seien festgenommen worden. Hinter dem Mordanschlag würden die mutmaßlichen Vergewaltiger vom März vermutet.

23-Jährige in kritischem Zustand

Nach der Gruppenvergewaltigung vor zehn Monaten, nach der die junge Frau Anzeige erstattet hatte, wurden demnach nur drei von fünf Tätern gefasst. Zwei der mutmaßlichen Vergewaltiger sollen nach Aussagen des Opfers zu den Angreifern vom Donnerstag gehören, wie die „Times of India“ meldete. Die Polizei habe die 23-Jährige mit schwersten Verletzungen und in kritischem Zustand ins Krankenhaus gebracht.

Brutale Vergewaltigungen und Mordanschläge auf aussagewillige Opfer sorgen in Indien immer wieder für Empörung. Auch eine Verschärfung der Gesetze 2013 hatte nach Einschätzung von Experten nicht die erhoffte abschreckende Wirkung. Im Jahr zuvor hatte die grausame Vergewaltigung und der Mord an einer Studentin in einem Stadtbus in Neu-Delhi zu wochenlangen Protesten mit der Forderung nach besserem Schutz für Frauen geführt.