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Nach dem Mord an einer Frau sitzt die mutmaßliche Täterin, ihre Tochter, in Untersuchungshaft.

Künzelsau/Hamburg - Die 24-jährige Frau aus Künzelsau, die vor rund zwei Wochen ihre 54 Jahre alte Mutter ermordet haben soll, handelte offenbar aus Geldnot. Sie habe direkt nach der Tat das Konto ihrer Mutter leer geräumt und dabei einen Betrag von einigen hundert Euro erbeutet, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag.

Wie sie an die Geheimnummer gekommen war und warum sie ihre Mutter nicht einfach bestahl ohne sie zu ermorden, konnte die Polizei zunächst nicht sagen. „Scheinbar war die Frau pleite und die Mutter wollte das Geld nicht rausrücken“, sagte der Sprecher. Die 24-Jährige war seit einem halben Jahr arbeitslos.

Die bundesweit gesuchte Frau wurde am Samstagabend in Hamburg festgenommen. Ein Zeugenhinweis hatte die Ermittler auf die Spur der jungen Frau geführt, die sich in einem Hotel in der Hamburger Innenstadt aufhielt. Der Zeuge hatte sie auf einem Foto in der Zeitung erkannt und die Polizei informiert.

Bei der anschließenden Vernehmung legte die 24-Jährige ein umfangreiches Geständnis ab. „Dabei hat sie auch Täterwissen offenbart“, sagte der Sprecher. Zusätzliche Details zum Tatablauf sollten bei weiteren Vernehmungen geklärt werden.

Derzeit sitzt die Frau in einem Hamburger Gefängnis in Untersuchungshaft. Im Laufe der Woche soll sie nach Baden-Württemberg gebracht werden. „Wir hoffen, dann etwas Licht ins Dunkel zu bringen“, so der Sprecher weiter.

Gestorben war die 54-Jährige Frau an stumpfer Gewalteinwirkung auf den Kopf. Die Leiche habe nach Angaben des Sprechers massive Kopfverletzungen aufgewiesen. Was die Tatwaffe gewesen und wie genau die Tat abgelaufen sei, müsse noch geklärt werden.

Die Polizei hatte die Leiche der Mutter am Donnerstag in der gemeinsamen Wohnung von Mutter und Tochter gefunden, nachdem ein Bekannter die 24-Jährige als vermisst gemeldet hatte. Die Obduktion der Leiche ergab, dass sie mindestens zehn Tage lang in der Wohnung gelegen hatte. Die tödliche Auseinandersetzung ereignete sich demnach am 11. oder 12. September.

Die Tochter hatte an diesem Wochenende ihre Mutter für die kommenden Tage bei der Arbeit abgemeldet, vermutlich um sich Zeit für die Flucht zu verschaffen und die Bluttat zu verschleiern.