Die Polizei hat den Tatort am Montag abgeriegelt. Foto: SDMG

Der Mann, der seine Ex-Freundin getötet hat, war häufiger gewalttätig, wie die Polizei jetzt bestätigt. Ein Richter hatte deshalb ein Annäherungsverbot erlassen – vergeblich.

Donzdorf - Die Versuche der Behörden, eine 25 Jahre alte Frau vor ihrem gewalttätigen Ex-Partner zu schützen, waren vergeblich. Am Montag hat der 37-Jährige die Frau in einer Metzgerei in Donzdorf (Kreis Göppingen) vor den Augen der drei gemeinsamen Kinder und der entsetzten Mitarbeiter getötet. Er hatte der Frau in der Hauptstraße aufgelauert, sie suchte vergeblich Schutz in dem Geschäft.

Der Mann musste im November aus der Wohnung ausziehen, die er sich zuvor mit der Frau und den Kindern geteilt hatte, weil er gegenüber der Frau gewalttätig geworden war. Außerdem erließ ein Richter der Polizei zufolge ein sogenanntes Annäherungsverbot. Das bedeutet, der Mann durfte sich der Frau weder nähern noch sie anrufen oder Kontakt mit ihr aufnehmen.

Bei der Polizei seien allerdings zahlreiche Verstöße gegen dieses Annäherungsverbot sowie mehrere gewalttätige Übergriffe aktenkundig, berichtete ein Polizeisprecher am Dienstag. Der Mann habe die Frau mehrfach angerufen und sie wohl auch verfolgt. Die Polizei habe deswegen mehrfach gegen ihn ermittelt.

Der am Montag kurz nach der Tat in Donzdorf Festgenommene wurde am Dienstag dem Haftrichter vorgeführt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ulm erließ das Amtsgericht Geislingen einen Haftbefehl gegen den 37-Jährigen. Er befindet sich inzwischen in Untersuchungshaft. Gegen ihn wird wegen Totschlags ermittelt. Die Ermittler untersuchen derzeit unter anderem das Motiv des Mannes. Dieses sei bislang noch unklar, so die Polizei. Außerdem wurde die Leiche der Frau am Dienstag obduziert. Die Untersuchung hat bestätigt, dass es mehrere Messerstiche waren, die die 25-Jährige getötet haben.