Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen mit großem Gefolge in Meppen Foto: dpa

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat offen wie selten zuvor Fehler der Bundeswehr im Umgang mit dem Moorbrand im Emsland eingeräumt. Dieses Bekenntnis reicht nicht, denn nun müssen Fakten zu den Ursachen auf den Tisch, meint Matthias Schiermeyer.

Meppen - Fehler eingestehen, sich entschuldigen, Einsicht zeigen – all das hat gerade Konjunktur. Es soll zeigen: Die Regierenden haben verstanden. Doch hätte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ihren viel zu späten Bußgang nach Meppen auch angetreten, wenn die politische Stimmung in diesen Tagen nicht so aufgeheizt wäre? Zweifel bleiben. Denn das Bekenntnis von Schwächen liegt gewöhnlich genauso wenig im Charakter der Bundeswehr wie Transparenz bei deren Aufarbeitung. Somit sind nun drei Wochen seit dem Ausbruch des Moorbrands vergangen, in denen die Truppe zunächst versucht hat, die Öffentlichkeit so wenig wie möglich zu informieren – ein Desaster, das wirksame Reaktionen auf die Umweltkatastrophe verhindert hat.

Schlecht informiert – nicht schnell genug Hilfe gerufen

Von der Leyen verspricht eine deutlich bessere Informationspolitik und verstärkte Anstrengungen bei der Begrenzung der Schäden. „Wir werden lange arbeiten müssen, um diese Scharte wieder auszuwetzen“, sagt sie. Der Bundeswehr bleibt auch gar nichts anderes übrig, denn nach wie vor gibt es viele offene Fragen zu dem Hergang des Falls. Nach Antworten sucht nun auch die Staatsanwaltschaft. Doch auf deren Ermittlungen sollte sich niemand berufen. Jetzt hilft nur die Offensive – Vertuschung kann sich diese Regierung nicht auch noch leisten.