Der Regenschirm war am Motagabend das wichtigste Utensil der Stuttgart-21-Gegner. Foto: Beytekin

Trotz strömenden Regens machten am Montag wieder Tausende mobil gegen Stuttgart 21.

Stuttgart - Erneut haben am Montagabend in Stuttgart mehrere tausend Menschen gegen das umstrittene Bahnprojekt „Stuttgart 21“ demonstriert. Nach Angaben der Veranstalter beteiligten sich trotz strömenden Regens rund 15.000 Menschen an der Kundgebung auf dem Arnulf-Klett-Platz vor dem Hauptbahnhof.

Die Polizei sprach von weniger als 5000 Demonstranten. Den Behörden zufolge gab es keine Zwischenfälle.

Klaus Steinke von der Initiative „Unternehmer gegen 'Stuttgart 21'“ bezweifelte die Wirtschaftlichkeit des Großprojekts. So hätte „Stuttgart 21“ trotz 16-jähriger Planung kein Betriebskonzept. Auch die Leistungsfähigkeit des Projekts werde lediglich „behauptet aber nicht bewiesen“. In diesem Zusammenhang erwarte er, dass nach Schlichtungsgesprächen zwischen Gegnern und Befürwortern „nicht getrickst“ werde.

Der Unternehmer Tobias Munk kritisierte, bei dem Bahnprojekt sei wenig wirtschaftliche Nachvollziehbarkeit und politische Verantwortung vorhanden. Es gebe keine Vorteile, die es wert wären, die Kosten und Risiken des Projekts einzugehen. Bei dem Projekt gehe es nicht um eine Investition für die Zukunft des Landes, sondern um ein überteuertes Leuchtturm-Projekt mit einem negativen Kosten-Nutzen-Verhältnis zulasten der Bürger.

Nach der bereits 52. Montagsdemonstration zogen nach Polizeiangaben rund 200 Aktivisten in einer nicht angemeldeten Aktion mit einer Musikkapelle in den Hauptbahnhof.

Für Samstag planen beide Lager Aktionen

Sowohl Gegner als auch Befürworter des umstrittenen Bahnprojekts kündigten für Samstag Großkundgebungen in der Stuttgarter Innenstadt an. Die Demonstration der Gegner soll um 13.30 Uhr vor dem Hauptbahnhof unter dem Motto „Wir klagen an! Raus mit der Wahrheit!“ stattfinden. Mit der Kundgebung soll an den umstrittenen Polizeieinsatz im Stuttgarter Schlossgarten Ende September erinnert werden.

Die Projekt-Befürworter wollen ihrerseits um 11.55 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz unter dem Motto „Fünf vor Zwölf für Stuttgarts Zukunft“ demonstrieren. Als Redner werden der Unions-Fraktionschef im Bundestag, Volker Kauder (CDU), seine FDP-Amtskollegin Brigitte Homburger sowie der Betriebsratsvorsitzende der Porsche AG, Uwe Hück, erwartet.