An der Montagsdemonstration gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 haben sich rund 400 Gegner beteiligt. Foto: dpa

Zur ersten Montagsdemo nach Bekanntwerden der Mehrkosten für das Bahnprojekt Stuttgart 21 sind rund 400 Teilnehmer gekommen. Das Aktionsbündnis hatte mit rund 2000 Gegnern gerechnet.

Stuttgart - Knapp eine Woche nach dem Bekanntwerden der neuerlichen Kostenexplosion haben gut 400 Menschen in Stuttgart gegen das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 demonstriert. Bei der Versammlung am Montag zählte die Polizei rund 430 Teilnehmer, die Veranstalter sprachen von mehr als 1000 Demonstranten. Wegen des Bekanntwerdens der Kostenexplosion hatte das Aktionsbündnis rund 2000 Teilnehmer erwartet.

 

Mitte vergangener Woche war bekannt geworden, dass sich die Fertigstellung des Tiefbahnhofs voraussichtlich bis 2024 verzögern wird und seine Kosten um rund eine Milliarde auf 7,6 Milliarden Euro steigen werden.

Protest ist stetig

Bei Nieselregen und Kälte harrten die überzeugten Gegner aus. „Alle Jahre wieder. Haste mal ‚ne Milliarde?“ und „Schluss mit Murks 21“ war auf ihren Schildern zu lesen. Der im Stadtrat sitzende Projektgegner Hannes Rockenbauch forderte von der Bahn mehr Transparenz bei den Kosten: „Schluss mit der Salami-Taktik. Schluss mit Stuttgart 21. Denn Stuttgart 21 ist gescheitert.“ Der Stuttgarter geht von weiteren Kostensteigerungen aus und kritisierte die Politik - diese stelle die Kostenangaben der Bahn nicht infrage.

Stuttgart 21 treibt zwar in der Regel keine Massen mehr auf die Straßen, doch der Protest ist stetig: Jeden Montagabend treffen sich Demonstranten auf einem Platz nahe dem Hauptbahnhof. In den vergangenen Wochen kamen laut Polizeiangaben jeweils 250 bis 300 Teilnehmer.