Die Installation „Who’s There (Redux)“ Foto: Arnold

Das Künstlerkollektiv Monster Truck hat im Stuttgarter Theater Rampe die Installation „Who’s There (Redux)“ aufgestellt.

Stuttgart - Was für eine Inszenierung soll das sein, die jedem Zuschauer seine persönliche Theatervorstellung verspricht, ihm einen individuellen Vorstellungsbeginn zuteilt und eine Dauer von fünf Minuten bis hin zu fünf Stunden voraussagt? Die profane Antwort: sie trägt den Namen „Who’s There (Redux)“ und lässt sich im Stuttgarter Theater Rampe bestaunen. Die Macher nennen sich „Monster Truck“, ein Theaterkollektiv bestehend aus Sahar Rahimi, Ina Vera und Manuel Gerst.

Im Abstand von fünf Minuten tingelt ein jeder in den Theaterhinterhof. Dort werden die Gäste einzeln in eine Tür verabschiedet. So weit, so mysteriös. In Leipzig und Berlin wurden Besucher diesem Kitzel bereits ausgesetzt. Jetzt will Monster Truck herausfinden, wie die Nervenstränge der Stuttgarter beschaffen sind.

Schließt man hinter sich die Eingangspforte, findet man sich in einem schmalen Gang wieder: Kronleuchter an der Decke, in Front eine Holztür. Von irgendwoher imitieren Lautsprecher die Akustik, die man in einer Unterführung erlebt, wenn gerade die S-Bahn drüber rauscht. Folgt der Griff zur Klinke, knarzt die Tür und eine andere Platte wird aufgelegt, die an die musikalische Untermalung der Hitchcock-Filme erinnert. Bis hierhin funktioniert das Konzept: die bizarre Unvertrautheit erinnert an die ersten Geisterbahnerlebnisse.

Jetzt hat die Anspannung ihren Höhepunkt erreicht, lässt aber bald rapide nach. Die Wände des betretenen Raumes bestehen aus roten Vorhängen, die einer nach dem anderen ratternd öffnen und schließen. Dahinter: Stuhlreihen, in denen perückentragende Menschen sitzen, manchmal mit Spaten fuchtelnd oder Konfetti werfend, und den verwunderten Gast beaugapfeln – einer starrt den anderen an. Nach drei Minuten nimmt man Platz und beobachtet, wer sich als nächstes im Zentrum zu orientieren versucht. Ausbaufähig: mit wenigen Eingriffen hätte Monster Truck hier für mehr schaurige oder komische Momente sorgen können. Das gesamte Entertainment allerdings in die Hände des Zuschauers zu geben, ist nicht nur riskant – es enttäuscht auch.

Noch an diesem Samstag von 20 bis 1 Uhr.