Stromausfälle gab es im Südwesten 2017 mehr als 2016. Foto: dpa

Die Menschen im Südwesten mussten 2017 länger mit Stromausfällen klarkommen als noch im Jahr zuvor, wie das Umweltministerium in seinem Monitoring-Bericht mitteilt. Vor allem eine Ursache wird genannt.

Stuttgart - Die Zahl der Stromausfälle im Südwesten ist gestiegen. Rund 17 Minuten mussten Baden-Württemberger im Schnitt 2017 ohne Strom auskommen und somit 3,5 Minuten mehr als im Jahr zuvor. Das geht aus dem Monitoring-Bericht zur Energiewende hervor, den das Umweltministerium am Mittwoch in Stuttgart veröffentlichte. Der Anstieg wird vor allem durch die Zunahme extremer Wetterereignisse erklärt. Zahlen für 2018 mit Blick auf Stromausfälle gibt es den Angaben zufolge noch nicht.

Minister Franz Untersteller (Grüne) sagte: „Im europäischen Vergleich steht Deutschland zwar nach wie vor auf einem der vordersten Plätze. Gleichwohl müssen wir dieses Signal ernst nehmen und in der Energiepolitik auf Bundes- und Landesebene fest im Blick haben.“

Ausbau sorgt für hohe Kosten

Besser stehe es um den Ausbau von Solarkollektoren. Untersteller zufolge entfällt fast die Hälfte der bundesweit verbauten Kollektorfläche auf Baden-Württemberg (22.000 Quadratmeter).

Für steigende Kosten sorgt laut dem Bericht der langsame Ausbau der Übertragungsnetze. Netzbetreiber müssen demnach vermehrt Schwankungen ausgleichen, die bei der Stromerzeugung aus Windenergie- und Photovoltaikanlagen entstehen. „In Baden-Württemberg haben sich die Mengen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht“, sagte Untersteller. Dadurch seien Kosten in Höhe von elf Millionen Euro entstanden. „Um diese Kosten zu senken, gibt es nur eines: Vollgas beim Netzausbau.“

Den Bericht hat das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) im Auftrag des Ministeriums erstellt. Er beleuchtet unter anderen den Ausbau des Stromnetzes, die Entwicklung des Energieverbrauchs und die Auswirkungen der Energiewende auf den Arbeitsmarkt.