Beim Mofa-Rennen im Krummbachtal steht der Spaß im Vordergrund. Weitere Bilder von der Veranstaltung gibt es in unserer Bildergalerie. Foto: factum/Granville

Beim dritten Stuttgarter Mofa-Rennen sind im Krummbachtal 110 Fahrer am Start. Dabei steht der Spaß im Vordergrund. Ein Blick auf die Teamnamen zeigt: Stimmt.

Gerlingen - Die Motoren heulen gegen die brennende Sonne an, es spritzt Staub und Dreck, und durch die Luft wabern die Gerüche von Heu und Benzin. Klingt wie ein Motocross-Rennen? Ist es im Grunde auch – nur treten hier an diesem Samstag im Krummbachtal bei Gerlingen keine pferdestarken Motorräder an, sondern überwiegend alte Mofas. „Ankommen ist alles“, beschreibt der Organisator und Streckensprecher Stefan Lendl die Einstellung vieler Fahrer: Der sportliche Wettbewerb stehe nicht im Vordergrund, es gehe vor allem darum, Spaß zu haben.

Das Stuttgarter Mofa-2 x 2-Stunden-Rennen findet bereits zum dritten Mal statt. Was anfangs eher eine Idee unter Freunden in Bierlaune war, hat sich mittlerweile zu einem, wie man heute neudeutsch sagt, echten Event gemausert: 110 Fahrer – auch „Mofologen“ genannt – in insgesamt 35 Teams treten in zwei Klassen zu einem Rennen an, das zwei Mal zwei Stunden dauert. Bis zu fünf Fahrer können sich in der „Boxengasse“ – gleich neben dem „Fahrerlager“ – abwechseln. Das Team, das am meisten Runden fährt, gewinnt. Ein Transponder zählt die zurückgelegte Strecke.

Maximal 50 km/h erlaubt

In der „Original“-Klasse ist das Schrauben am Mofa nicht erlaubt, in der „Tuning“-Klasse schon. So kann ein getuntes Mofa auch mal 70 Stundenkilometer auf die Piste bringen – theoretisch. Für so ein Temps ist die Strecke zu kurvig. Weshalb des erlaubte Maximaltempo laut dem Reglement bei 50 liegt. Helme sind Pflicht, Protektoren empfohlen. Auf Hinweisschildern steht: „Motorsport ist gefährlich (auch wenn es sich nur um Mofas handelt).“

Für Udo Wölfl und sein Team – die „Green Hornets“ – läuft es gerade ganz gut. „Wir liegen im Mittelfeld der Original-Klasse“, sagt er während der Pause. Seine Teamkollegen knien mit ölverschmierten Händen vor ihrem Mofa, einer blauen Puch-Maschine. In der ersten Stunde gab es eine Kollision, jetzt ist die Rücktrittbremse gebrochen. „Wir haben die Stunde dann noch voll gemacht, aber für nachher brauchen wir die Bremse schon, sonst wird’s schwierig.“

Die Sauna Racer laufen im Bademantel herum

Wölfl und sein Team sind von Anfang an dabei gewesen, also auch als die Idee auf einer Hochzeitsfeier geboren wurde. „Hier sind alle möglichen bunten Vögel dabei“, sagt er. Ein Blick auf die Teamnamen verdeutlicht das: „Kolbenquäler“, „Sauna Racer Maichingen“ – die Teammitglieder laufen in den Pausen im Bademantel herum – und „Team Rosa Sau“ sind beispielsweise angetreten. Ebenso die Frauenmannschaft „Hello Titty“, bei der auch Wölfls Frau Caro mitfährt – auf der grünen Kreidler, die den Green Hornets damals ihren Namen gab. Am Ende des Tages spricht der Veranstalter zufrieden von 800 Gästen.

Das Mofa-Rennen findet zum ersten Mal im Krummbachtal statt. „Aber vor drei Jahren wäre es die erste Wahl gewesen“, sagt Lendl. Der SV Heslach und eine Waldhaus-Gaststätte nahe des Rotwildparks haben ihre Zusage aber schneller erteilt. Jetzt, im Krummbachtal, möchten die Organisatoren ein „Schippchen“ drauflegen, wie sie sagen und eine herausforderndere Strecke präsentieren. Laut Wölfl ist das gelungen: „Die Strecke in diesem Jahr ist härter.“