Der BMW-V8-Club stellte einige Oldtimer im Spitalhof zur Schau. Nebenan standen auch einige neue Modelle der Bajuwaren. Foto: Rüdiger Ott

Der örtliche Gewerbe- und Handelsverein lädt zum 13. Mal zur Auto- und Zweiradschau Möhringen mobil.

Möhringen - Einen Publikumsmagneten gibt es nicht mehr. Sagt zumindest Nelson Rodrigues. Der Mann mit Anzug und Sonnenbrille läuft den Gehweg auf und ab, dort, wo die Filderbahnstraße auf die Hechinger Straße trifft. Vor ihm parken zehn Wagen der Marke Skoda und Ford auf der gesperrten Straße. Die Spaziergänger schlendern am gestrigen Sonntag zwischen ihnen hindurch, stellen Fragen, setzen sich hinters Lenkrad. „Manche interessieren sich für Kleinwagen“, sagt Rodrigues, der als Verkäufer in der Vaihinger Schwabengarage arbeitet. Andere suchen einen Familienwagen. „Und die Älteren wollen hohe Autos, in die sie sich bequem setzen können.“

Der Magnet, der die Menschen in das Ortszentrum von Möhringen zieht, ist die Vielfalt. „Insgesamt haben wir in diesem Jahr 55 Teilnehmer“, sagt Wolfgang Gessler, der Vorsitzende des örtlichen Gewerbe- und Handelsvereins. Neben mehreren Autohäusern und auch einigen Zweiradgeschäften beteiligen sich auch die Möhringer Einzelhändler bereits zum 13. Mal an dem verkaufsoffenen Sonntag mit dem Titel „Möhringen mobil“. „Ein Stadtbezirk muss seine Qualitäten zeigen“, sagt Gessler. „Und einen besseren Marktplatz als die Straße gibt es nicht.“ Deshalb sei er auch froh, dass 2013 mehr Geschäfte an der Aktion teilgenommen haben als noch vor einem Jahr.

Erstmals ist auch der Spitalhof in das Fest integriert. Neben einigen Luxuskarossen der Marke BMW und Bierbänken und -tischen sind dort einige Raritäten der Automobilgeschichte zu besichtigen. Der BWM-V8-Club hat einige Oldtimer vor der Bücherei geparkt. Ein 1800er ist darunter, ein 3200 CS und, natürlich, der namensgebende V8. Gebaut wurden die bayrischen Oberklasselimousinen von 1952 bis 1964.

Ein Roller als Zweitwagen

Michael Springer steht vor einigen Volkswagen des Möhringer Autohauses Lutz. Darum, heute ein Fahrzeug an den Mann zu bringen, gehe es ihm nicht, sagt er. „Der Verkauf ist zweitrangig. Man muss präsent sein.“ Erst später würde der eine oder andere von den Besuchern, denen er die Hand geschüttelt und Visitenkarten zugesteckt hat, bei ihm vorbeischauen. Modernes Marketing nennt sich das.

Nicht weit entfernt stehen die Roller der Hecks, die auf dem Fasanenhof unter dem Namen City Roller firmieren. „Der Trend geht hin zum Roller als Zweitwagen“, sagt Marie-Louise Heck und liefert gleich die Erklärung. „Das macht Spaß und ist ein Stück Lebensfreude.“ Auch ihr gehe es nicht darum, einen Verkaufsvertrag anzubahnen. Wennschon sie nicht ablehnen würde. Aber „hier haben wir endlich die Möglichkeit für den einen oder anderen Schwatz“, sagt sie. An normalen Geschäftstagen fehle dafür schlicht die Zeit.