Im Park an der Vaihinger Straße treffen sich nach Angaben von Anwohnern regelmäßig Jugendliche zu Trinkgelagen. Foto: Stefanie Käfferlein

Anwohner beklagen sich über feiernde Jugendliche im Park an der Vaihinger Straße. Die Nachtwanderer wollen künftig auch dort nach dem Rechten sehen.

Möhringen - Nicht selten sitzen sie bis 1 Uhr in der Nacht, ehe sie sich mit der letzten Stadtbahn auf den Weg in die Stadt machen. Oder aber sie sitzen bis vier Uhr, bevor sich die Gruppe ganz auflöst. Das jedenfalls behaupten Bürger, die Nachbarn zum Park an der Vaihinger Straße sind. Sie beschweren sich über Jugendliche, die sich dort freitags und samstags treffen, Alkohol trinken und in entsprechender Lautstärke herumgrölen – und sie beschweren sich über den Müll, den sie hinterlassen.

„Zum Glück entsorgt die Stadt am Montagmorgen alles“, erzählt eine Anwohnerin. Eine andere berichtet von ihrer Nachbarin, die bereits sonntagmorgens den groben Müll auf eigene Faust wegräumt. „Immerhin gibt es hier viele Kinder, die auf dem öffentlichen Spielplatz auch herumtoben wollen“, sagt sie. Man habe in der Nacht bereits die Polizei verständigt. „Dort hieß es nur, man könne niemanden vorbeischicken“, sagt die Anwohnerin.

Polizei fährt Streife

Die Polizei kann dazu aktuell keine Auskunft geben, weil sie dafür genaue Angaben der Bürger benötigt und ihre Protokolle ausführlich sichten müsste. „Man kommt Hinweisen von Bürgern natürlich nach“, sagt Sybille Ahlborn von der Pressestelle. Zudem würde die Polizei regelmäßig Streife fahren und schon allein aus Jugendschutzgründen kontrollieren. Brennpunkte seien in der Regel überdachte Plätze und Bahnhöfe. Im Sommer würde man auch Plätze an Seen unter die Lupe nehmen. „In Vaihingen wird hinter der Schwabengalerie an einem Spielplatz kontrolliert und in Möhringen beispielsweise am Riedsee“, sagt sie. Im März seien Beamten Jugendliche an der Rembrandtstraße sowie an der Probststraße aufgefallen. Der Spielplatz an der Vaihinger Straße sei bisher nicht als Problempunkt bekannt. „Die Anwohner sollen ruhig beim Revier anrufen, wenn etwas ist“, sagt Ahlborn.

Auch Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann sind bisher keine Beschwerden bekannt. Er weist in dem Zusammenhang darauf hin, dass unter anderem Vertreter der Jugendarbeit, Polizeibeamte und das Bezirksamt Ende Januar zu einem Runden Tisch zusammengekommen waren. Diesen hatte man einberufen, nachdem es in der Vergangenheit immer wieder Beschwerden über trinkenden Jugendliche rund um das Kaufland gegeben hatte. „Bei unserem Treffen hat die Mobile Jugendarbeit zugesagt, sich nochmals darum zu kümmern“, sagt Lohmann. Anschließend wollten ihm die Mitarbeiter Bericht erstatten.

Nachtwanderer sind unterwegs

Seit dem vergangenen Wochenende sind im Stadtbezirk auch die Nachtwanderer unterwegs. Die Initiative Lebensraum Möhringen (Ilm) hatte das Projekt mit dem Bezirksamt auf den Weg gebracht. „Wir sind am Freitag mit vier Leuten zum ersten Mal unterwegs gewesen, am Samstag waren es fünf“, sagt Rita Dormann. Sie hatte ursprünglich die Idee, das Konzept in Möhringen umzusetzen. „Die Jugendlichen waren erst abwartend, dann aber sehr offen und sind mit uns ins Gespräch gekommen“, erzählt Dormann. Die beiden Gruppen seien hauptsächlich in Möhringen auf Tour. „Wir waren auch kurz auf dem Fasanenhof, wo aber nichts los war“, sagt sie. Durch den Park seien die Nachtwanderer allerdings nicht gelaufen. „Aber wenn wir das wissen, werden wir das nächste Mal auch dort vorbeischauen“, sagt Dormann.