Soll sich in Schwieberdingen neben Bosch auch Porsche ansiedeln? Foto: factum

Am Sonntag geht es in Schwieberdingen um eine Jahrhundertentscheidung: Soll Porsche neben Bosch angesiedelt werden? Die Redaktion organisiert am Donnerstag, 11. Juli um 19 Uhr eine Debatte dazu.

Schwieberdingen - Die Strohgäu-Gemeinde Schwiederdingen steht vor einer Jahrhundertentscheidung: Soll ein regionaler Gewerbeschwerpunkt ausgewiesen werden, um dort ein Werk des Sportwagenherstellers Porsche anzusiedeln? Die Redaktion von Stuttgarter Zeitung und Nachrichten wird darüber am Donnerstag, 11. Juli, um 19 Uhr im Bürgerhaus Schwieberdingen diskutieren, moderiert wird die Veranstaltung von Vize-Redaktionsleiter Rafael Binkowski.

Was ist der richtige Weg? Der Bürgermeister Nico Lauxmann (CDU) hat mit Porsche verhandelt und vorgeschlagen, den regionalen Gewerbeschwerpunkt auszuweisen. Dadurch hofft die Gemeinde auf mehr Gewerbesteuereinnahmen und Arbeitsplätze. Neben der seit 50 Jahren bestehenden Bosch-Niederlassung sollen neben Porsche auch andere Betriebe angesiedelt werden können. Die Mehrheit des Gemeinderates steht hinter dem Ansinnen, hat jedoch auf Vorschlag von Lauxmann einen Bürgerentscheid beschlossen. Die Schwieberdinger sollen selbst entscheiden, ob dieser Schritt gegangen werden soll. Kritik kommt vor allem von den Naturschützern, die sich in der „Initiative Lebenswertes Strohgäu“ zusammengeschlossen haben. Ihr Anliegen wird Karl Bendel in der Diskussion vertreten.

Naturschutz kontra Gewerbesteuern?

Die Anhänger der Initiative fürchten, dass Frischluftschneisen zugebaut und natürliche Lebensräume vernichtet werden. Die Interessen der Landwirtschaft wird Eberhard Zucker, der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes in der Debatte vertreten. Mit auf dem Podium wird auch der Grünen-Landtagsabgeordnete Markus Rösler sein. Er wirft dem Bürgermeister Nico Lauxmann vor, die Bürger nicht objektiv informiert und ausreichend eingebunden zu haben. Dieser weist das zurück. Die Diskussion gibt dem Wahlkampf zum Bürgerentscheid zusätzliche Brisanz. Aus dem Gemeinderat diskutiert zudem Markus Josenhans (FDP) mit.

Lebhafte Diskussion wie bei TV-Talkshow

In maximal zwei Stunden Diskussion, die im Stil einer TV-Talkshow locker moderiert wird, soll es um alle wichtigen Fragen rund um den Bürgerentscheid gehen. Was erwartet die Gemeinde von der Ansiedlung? Wie entwickeln sich die Grundstückspreise? Wie werden die Verkehrsfragen gelöst? Wie viel Gewerbesteuer kann möglicherweise erwartet werden? Was passiert, wenn die Porsche-Ansiedlung abgelehnt wird? Drei Tage vor der Volksabstimmung am Sonntag, 14. Juli, werden alle Argumente noch einmal abgewogen. Natürlich sollen auch die Zuhörer zu Wort können, sie können mit Fragen an die Diskussionsteilnehmer ihre Meinung kundtun und die Debatte beleben.