Die Opti-Wohnwelt bei Waldrems soll nicht geschlossen werden. Foto: Frank Rodenhausen

Mehr als 100 Beschäftigte in Waldrems können aufatmen: Die Sanierung der Opti-Wohnwelt-Gruppe kommt laut eigenen Angaben des Unternehmens gut voran. Zwar will man sich von neun Standorten trennen – Backnang aber steht nicht auf der Streichliste.

Seit Juli vergangenen Jahres kämpft einer der 20 größten Möbelhändler Deutschlands um das wirtschaftliche Überleben. Die in finanzielle Schieflage geratene Opti-Wohnwelt-Gruppe mit Sitz im unterfränkischen Niederlauer (Kreis Rhön-Grabfeld) hatte seinerzeit beim Amtsgericht Schweinfurt einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Nun aber vermeldet das Familienunternehmen, das in Backnang-Waldrems, direkt an der B 14, laut eigenen Angaben eine seiner umsatzstärksten Filialen betreibt, „wichtige Meilensteine“ bei der Sanierung erreicht zu haben.

 

Neun Filialen werden geschlossen

Als ein wichtiger, wenn auch schmerzhafter Schritt wird die Schließung von neun der zurzeit 40 Filialen bis zum Jahresende genannt. Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen, räumen die Geschäftsführer Oliver und Michael Föst ein, doch eine gründliche Analyse aller Fakten habe ergeben, dass diese Standorte weit hinter den betriebswirtschaftlichen Erwartungen zurückblieben und auch künftig nicht das Potenzial besäßen, um einen positiven Deckungsbeitrag für die Gruppe zu erwirtschaften.

Im Umkehrschluss bedeute die Entscheidung aber auch, dass die übrigen 31 Möbelhäuser erhalten blieben. Sie sollen nun von einem „noch kundenrelevanteren“ Sortiment profitieren. Unter anderem soll noch in diesem Jahr die neue Eigenmarke „Opti Living“ eingeführt werden, die sich an eine „jüngere, modernere und zugleich auch preisbewusste Käuferschaft“ richtet, wie es Oliver Föst ausdrückt. Weitere neue Service-Angebote sollen voraussichtlich im kommenden Jahr vorgestellt werden, kündigt der Manager an.

109 Arbeitsplätze in Backnang bleiben erhalten

Während sich die Kommunen Pforzheim, Karlsruhe, Würzburg, Kaufbeuren, Mühldorf, Nürnberg und Regensburg von Opti-Filialen verabschieden müssen und Bremen-Innenstadt im Weserpark aufgeht, können die zurzeit 109 Beschäftigten in Backnang aufatmen. Der Standort Waldrems mit seinen rund 23 000 Quadratmetern Verkaufsfläche steht nicht auf der Streichliste. Die Filiale in Backnang sei seit Jahren einer der wichtigsten Standorte der Gruppe, heißt es auf Nachfrage aus der Opti-Zentrale. Der gesamte Großraum von Stuttgart über Mannheim bis jenseits von Schwäbisch Hall werde von dort aus bedient. Opti hatte den direkt an der B 14 gelegenen Standort im Jahr 2009 übernommen, nachdem das damalige Wohnland seinen mehr als 100 Mitarbeitern gekündigt und sein Möbelhaus nach mehr als drei Jahrzehnten geschlossen hatte.