Wegen des barrierefreien Ausbaus der Haltestelle Stetten-Beinstein hält von 3. März an dort keine S-Bahn mehr. Ab Mitte März wird es für alle Fahrgäste der S2 noch unbequemer: Dann kommen Weichenarbeiten in Schorndorf obendrauf.
Die Bagger sind aufgefahren, die roten Absperrungen vom Weitem zu sehen: Der barrierefreie Ausbau am S-Bahn-Halt der Linie 2 in Stetten/Beinstein läuft. Die gefährliche Stolperfalle, der Spalt beim Ein- und Aussteigen in den Zug, wird dann glücklicherweise verschwinden. Die beiden Bahnsteige an Gleis 1 und 2 werden auf die zu den S-Bahnen passende Bahnsteighöhe von 96 Zentimetern über Schienenoberkante angepasst.
Doch die Arbeiten bringen Einschränkungen mit sich. Bisher hält die S2 in Richtung Stuttgart noch in Stetten/Beinstein. Nur in Richtung Schorndorf fährt die S-Bahn an dem Halt wegen der Bauarbeiten seit 17. Februar vorbei. Freundliche Durchsagen der Lokführer weisen darauf hin, dass man bis Endersbach fahren muss und dann per Bahn oder Bus zurück nach Stetten/Beinstein kommt. Allerdings ist zu beachten, dass beide Aufzüge wegen der Bauarbeiten stillgelegt sind. Wer durch die Unterführung auf die andere Seite muss, hat einige Stufen zu nehmen. Die dunkle Unterführung punktet nicht gerade mit Wohlfühlambiente – umso erfreulicher ist es für viele Reisende, dass der Bahnhof grundlegend modernisiert wird.
Investitionen von 4,82 Millionen Euro für die Modernisierung der Station
Insgesamt sind, wie ein Bahnsprecher mitteilt, Investitionen in Höhe von 4,82 Millionen Euro für die Modernisierung der S-Bahn-Station Stetten/Beinstein veranschlagt. Es werde erwartet, dass das Land Baden-Württemberg dies mit rund 2,67 Millionen Euro fördert. Die verbleibenden Kosten sollen vom Verband Region Stuttgart mit 1,67 Millionen Euro sowie vom Bund und der Deutschen Bahn mit insgesamt 0,48 Millionen Euro getragen werden. Der Abschluss der gesamten Bauarbeiten soll voraussichtlich Anfang Juni sein, teilt die Bahn mit.
„Der barrierefreie Ausbau der S-Bahn ist ein entscheidender Schritt zur Verbesserung der Mobilität aller Bürgerinnen und Bürger. Unsere finanzielle Beteiligung an der Bahnsteigerhöhung in Stetten-Beinstein sehen wir als eine Investition in die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs in der Region Stuttgart“, wird Rainer Wieland, Vorsitzender des Verbands Region Stuttgart, in der Pressemitteilung zitiert. Mit dem Umbau „verbessern wir nicht nur den Komfort für alle Fahrgäste, sondern auch die Aufenthaltsqualität und das Erscheinungsbild des Bahnhofs“.
Doch das bringt ab Montag weitere Belastungen für Pendler. Ab 3. März startet der zweite Bauabschnitt. Von Rosenmontag bis Freitag, 14. März, halten die S2-Züge in beiden Richtungen nicht in Stetten-Beinstein. Zwischen Stetten-Beinstein und Endersbach fahren in beiden Richtungen Busse der Linie S2E als Ersatz. Der Weg zur Ersatzhaltestelle ist ausgeschildert, es braucht aber bisher schon einige Zeit mehr, um die Strecke vom Bahnhof bis zur Stettener Straße zurückzulegen. Auch die Fahrscheinautomaten sind teils vom Stromnetz getrennt.
Ab 3. März halten die S-Bahn-Züge in beiden Richtungen nicht mehr
Das hat Auswirkungen für alle Pendler: Die Züge der S2 fahren von Samstag, 1., bis Freitag, 14. März, sowie von Montag, 24. März, bis Freitag, 11. April, zwischen Waiblingen und Schorndorf nur im Halbstundentakt.
Weichenarbeiten in Schorndorf bedeuten wieder Ersatzbusse statt S-Bahn
Besonders hart wird es in einer Phase, wenn noch Weichenarbeiten in Schondorf obendrauf kommen: Von Samstag, 15. März, bis Sonntag, 23. März, rollen Busse der Linie S2E im gesamten Abschnitt zwischen Waiblingen und Schorndorf. Das heißt: Statt in die S-Bahn müssen Pendler in die Ersatzbusse steigen – und das betrifft auch viele Schüler, da die Bauarbeiten nicht in den Schulferien liegen. Wer also beispielsweise von Weiler/Rems um 7.48 Uhr am 15. März startet, steigt in den Ersatzbus, der dann laut VVS-App um 8.33 in Waiblingen ankommt, und kann mit der S2 weiterfahren – und wäre dann laut Plan um 8.42 Uhr in Fellbach. Die Strecke, die sonst 21 Minuten dauert, schlägt dann mit fast einer Stunde Fahrtzeit zu Buche. Dass die Ersatzbusse in der Regel in den Stoßzeiten sehr voll sind, wird zusätzlich an den Nerven der Pendler zehren.
Auch im Regionalverkehr der Linien RE1 und MEX13 kommt es zwischen dem 1. und 22. März zu Einschränkungen bei den Zügen zwischen Grunbach und Stuttgarter Hauptbahnhof. Zum Teil entfallen die Züge zwischen Aalen und Stuttgart Hauptbahnhof, für die Fahrgäste ist aber eine stündliche Verbindung gewährleistet, teilt die Bahn mit. Zwischen Grunbach und Stuttgart Hauptbahnhof fahren alternativ die Züge der S2. Über die Fahrplanänderungen im Regionalverkehr informiert Arverio Baden-Württemberg auf der Webseite arverio-bw.de.
Stufenfreier Zugang in die S-Bahn
Planungen
Parallel zum barrierefreien Ausbau der Bahnhöfe in Stetten-Beinstein und Esslingen-Mettingen gibt es laut der Deutschen Bahn zu 18 weiteren Stationen entsprechende Planungsvereinbarungen: für Schwaikheim, Neustadt-Hohenacker, Backnang, Nellmersbach, Esslingen, Esslingen-Zell, Favoritepark, Korntal, Kornwestheim, Leonberg, Maubach, Neuwirtshaus, Oberesslingen, Obertürkheim, Weilimdorf, Altbach, Ditzingen und Zuffenhausen.