Mit roboterunterstützter Bildgebung sorgt das Klinikum Stuttgart bei komplexen Wirbelsäulen-OPs für höchste Präzision – und steigert damit die Sicherheit der Patienten. Foto: Klinikum Stuttgart/T.Grosser

Das Klinikum Stuttgart setzt bei komplexen Wirbelsäulen-OPs auf robotische Bildgebung und präzise Navigation. Das innovative System erhöht die Patientensicherheit und minimiert Komplikationen.

Das Klinikum Stuttgart setzt bei Wirbelsäulen-Operationen robotische Bildgebung mit einem navigierten Roboterarm bei schwierigen Wirbelsäulen-Operationen ein und verbessert die Patientensicherheit dabei noch weiter.

Bei komplexen Wirbelsäulenoperationen kann der Einsatz bildgebender Technik während der Operation das Risiko von Komplikationen minimieren und die chirurgischen Ergebnisse optimieren. Das Klinikum Stuttgart setzt deshalb als neue Operationstechnik ein intraoperatives Cone-Beam CT der Firma Brainlab ein. Das sogenannte Loop-X ermöglicht durch robotische Bildgebung in Verbindung mit einem robotischen Haltearm in der Wirbelsäulenchirurgie die Möglichkeit einer hochpräzisen Navigation, Operationsplanung und Instrumentenführung.

OP der Wirbelsäule: Höchste Präzision möglich

Professor Dr. Oliver Ganslandt, Ärztlicher Direktor der Neurochirurgischen Klinik im Klinikum Stuttgart erklärt: „Das neue robotische Bildgebungssystem kann selbstständig intraoperative Schnittbilder der zu operierenden Region erstellen und diese an das Navigationssystem übermitteln. Über einen robotischen Arm können damit Instrumente mit höchster Präzision zu definierten Regionen geführt werden. Dies erlaubt beispielsweise die exakte Positionierung von Pedikelschrauben in der Wirbelsäule, weswegen das System auch in der Unfallchirurgie eingesetzt wird. So erreichen wir höchste Präzision bei unseren Eingriffen.“

Professor Dr. Christian Knop, Ärztlicher Direktor der Sportklinik, Unfallchirurgie und Orthopädie im Klinikum Stuttgart nutzt das System ebenfalls und ergänzt: „Durch die präzise Visualisierung der Anatomie können Verletzungen von Nerven, Blutgefäßen oder des Rückenmarks bei der Operation vermieden werden.“

Wirbelsäulenzentrum: Bestmögliche Patientenversorgung

Auch umfassende Scan-Vorgänge großer Körperregionen sind möglich. So können bis zu elf Wirbelkörper gleichzeitig abgebildet werden. Da die Position der Implantate und Schrauben noch während der Operation überprüft werden kann, sind weniger Korrekturoperationen nötig.

Im Klinikum Stuttgart werden Patienten mit Problemen an der Wirbelsäule im interdisziplinären Wirbelsäulenzentrum behandelt. Unter Beteiligung von Neurochirurgie sowie Orthopädie und Unfallchirurgie entscheiden die Experten gemeinsam über die bestmögliche Versorgung der Patienten. Das neue System wird im Klinikum Stuttgart insbesondere bei komplexen Wirbelsäulenoperationen zum Einsatz kommen. Dazu gehört etwa die Korrektur von Wirbelsäulenverkrümmungen (Skoliose oder Kyphose).

Bei traumatischen Verletzungen oder Frakturen der Wirbelsäule, besonders im Bereich der Hals- oder Brustwirbelsäule, sowie bei Instabilitäten der Wirbelsäule sind genaue Bildinformationen entscheidend, um die Stabilisierung durch Schrauben oder Platten sicher durchzuführen. Die Finanzierung des innovativen Systems erfolgte über einen Antrag im Rahmen des Krankenhaus-Zukunftsgesetzes.


Info: Weitere Informationen zur Behandlung sowie Ansprechpartner finden sich auf der Seite des Klinikums Stuttgart.