Die Berliner Band Moderat. Foto: promo

Moderat kommen aus der Hauptstadt, das hört man – zwischen ihren Stücken, diesen tanzbaren Kunstwelten, in denen Samples, Beats, Klangflächen ineinandergreifen und neue Ebenen erobern, plaudern die drei Musiker gerne einmal ein bisschen.

Moderat kommen aus der Hauptstadt, das hört man – zwischen ihren Stücken, diesen tanzbaren Kunstwelten, in denen Samples, Beats, Klangflächen ineinandergreifen und neue Ebenen erobern, plaudern die drei Musiker gerne einmal ein bisschen.

Stuttgart - Die Bühne ist spektakulär: Zwei Projektionswände schneiden sich, in einem Winkel dieses Gebildes stehen Moderat an ihren Pulten, Keyboards, am Sonntagabend im Stuttgarter LKA. Über die halbtransparenten grauen Flächen im Rücken der Band huschen Bilder von verschachtelter Tiefe: Hände, verhüllte Körper, Cartoons. Spots in klaren starken Farben schlagen zur Decke empor.

Die visuelle Show spiegelt die Musik: In einem monochromen Universum von weit gestreutem Klang und Rhythmus blitzen Farben auf. Moderat bestehen aus Sascha Ring, der sich Apparat nennt, und dem DJ-Duo Gernot Bronsert und Sebastian Szary, die sich Modeselektor nennen. Sie spielen mit elektronischen Klängen, selten nur singt Sascha Ring mit ätherischer Stimme, manchmal greift er auch zur elektrischen Gitarre, die in dieser musikalischen Umgebung ganz und gar aufgeht. Moderat verschmelzen Techno, Trance und Popmusik. Und haben damit Erfolg, über Deutschland hinaus.

Die Tournee des Trios begann im Januar in München, sie führte in die Niederlande, nach Dänemark, Polen, Großbritannien, Frankreich, Italien, in die Schweiz – eine lange Reihe von Konzerten, sämtlich ausverkauft wie jenes im LKA, in dem am Sonntag 1500 Menschen zu den raffiniert angelegten Elektroepen von Moderat tanzen.

Die Band treibt ein Spiel von Zurückhaltung und Offensive, ihre Songs entwickeln sich langsam, steigern Druck und Volumen von Minute zu Minute, lassen ganz allmählich schärfere Konturen, härtere Klänge in den Vordergrund treten. Jedes Stück führt über eine gestreckte Kurve zu einem Höhepunkt.

Moderat kommen aus der Hauptstadt, das hört man – zwischen ihren Stücken, diesen tanzbaren Kunstwelten, in denen Samples, Beats, Klangflächen ineinandergreifen und neue Ebenen erobern, plaudern die drei Musiker gerne einmal ein bisschen. Sehr lässig, unkompliziert, publikumsnah, sehr menschlich. „Wollt ihr noch een haben?“, sagt ein Modeselektor zum Beispiel. „Oder zwee? Oder drei?“ – dies vor der ersten Zugabe, nach rund 70 Minuten. Ein Abend verlängerter Glückseligkeit kündigt sich an.