Auch das neue Modell des Flagschiffs Audi A8 rollt in Neckarsulm vom Band. Foto: Audi

Die VW-Tochter ist im Wettbewerb mit den Erzrivalen BMW und Daimler zurückgefallen, weil wichtige Modelle nicht mehr frisch waren. Nun sollen neue Modelle Audi besser in Schwung bringen, meint Harry Pretzlaff.

Stuttgart - Mit dem neuen A8 geht Audi in die Offensive. Audi-Chef Rupert Stadler hat ein großes Modellfeuerwerk angekündigt. Bis Mitte nächsten Jahres stehen bei vier weiteren Baureihen Generationswechsel an. Die VW-Tochter war in letzter Zeit auch deshalb im Wettbewerb mit den Erzrivalen BMW und Daimler zurückgefallen, weil wichtige Modelle nicht mehr frisch waren.

Das Flaggschiff der Marke mit den vier Ringen spielte einst schon eine Schlüsselrolle, als Audi sich im Kreis der Premiumhersteller fest etablierte. Nun dürfte der neue A8 im Wettbewerb mit der S-Klasse und dem 7er von BMW wieder besser punkten können. Vor allem die aktuelle Generation der S-Klasse ist schon etwas in die Jahre gekommen. Sie hat – etwa zur Mitte ihrer Lebenszeit – gerade ein Facelift erhalten. Allerdings gibt es in der Oberklasse immer noch deutliche Größenunterschiede zwischen Audi, BMW und Mercedes-Benz.

Audi ist einst als letztes Mitglied in den Club der deutschen Premiumhersteller aufgenommen worden und verkauft von seinem Spitzenmodell weltweit auch deutlich weniger Autos als die beiden Konkurrenten vom 7er und von der S-Klasse.

Gesetzgeber bestimmt Tempo des Fortschritts

Auf dem Weg zum autonomen Fahren liegt die VW-Tochter jetzt technisch zwar vor den beiden Konkurrenten, doch zunächst einmal müssen die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen und Land für Land unterschiedliche Genehmigungsverfahren bewältigt werden. Hier zeigt sich, dass der Gesetzgeber im Endeffekt das Tempo des Fortschritts bestimmt.

Auch in China dürften sich die Perspektiven mit dem Generationswechsel in der Oberklasse wieder verbessert haben, weil das rote Riesenreich der wichtigste Markt für diese Wagen ist. Dort war der Absatz von Audi in der ersten Jahreshälfte eingebrochen. Die Händler des Partners FAW in Peking schmollten, weil Audi den Autobauer Saic in Shanghai als zweiten Partner hinzunehmen wollte. Mittlerweile sollen die Wogen geglättet sein, doch ob dies von Dauer ist, bleibt abzuwarten.