Fell von Marderhunden ist offenbar in den Mützen von Tom Tailor verarbeitet worden. Foto: dpa

Die Meldung sorgte für Aufregung: Katzenfell sei in Strickmützen von Tom Tailor verarbeitet worden. Jetzt hat eine Laboruntersuchung ergeben: Nicht von Katzen, sondern von Marderhunden stammen die Haare in den Bommeln.

Die Meldung sorgte für Aufregung: Katzenfell sei in Strickmützen von Tom Tailor verarbeitet worden. Jetzt hat eine Laboruntersuchung ergeben: Nicht von Katzen, sondern von Marderhunden stammen die Haare in den Bommeln.

Hamburg/Ulm - In Bommeln von Strickmützen der Modekette Tom Tailor ist Fell von Marderhunden verarbeitet worden. Das zeige ein unabhängiges Laborgutachten, teilte das Unternehmen in Hamburg mit. Grund für die Analyse war der Vorwurf der Tierschutzorganisation Animals' Liberty, die Bommel seien aus Katzenfell aus China gefertigt worden. Auch die Ulmer Drogeriemarktkette Müller wurde mit diesen Vorwürfen konfrontiert. Ergebnisse von Laboruntersuchungen stehen dort noch aus, wie eine Sprecherin am Mittwoch sagte. Die Unternehmen hatten die Mützen im Dezember 2013 aus dem Handel genommen.

Seit 2009 ist es verboten, Kleidungsstücke und andere Waren, die Hunde- oder Katzenfell enthalten, in die EU zu importieren. Tom Tailor erklärte, es handele sich beim Marderhund um eine Wildtierart, die vor allem in Sibirien und Asien vorkomme. Diese falle nicht unter das Handelsverbot. Das Unternehmen bedauert in der Mitteilung vom Dienstag, dass entgegen seiner Prinzipien Echtfell verwendet wurde.

Tierschutzorganisation: Offenbar unterschiedliche Chargen

„Uns wundert es überhaupt nicht, dass in den Mützen Marderhunde-Fell verarbeitet wurde“, erklärte eine Sprecherin von Animals' Liberty. Mit Blick auf die eigenen Laborergebnisse gehe man davon aus, dass es verschiedene Produktionschargen gebe.

Das Fell des Marderhunds gilt im Vergleich zu Nerz und Zobel als günstig. „In den 1930er Jahren wurde er für die Jagd in der ehemaligen Sowjetunion ausgewildert“, sagte ein Sprecher der Naturschutzbundes Nabu in Berlin. Inzwischen sei das scheue Säugetier auch hierzulande auf dem Vormarsch. Der Sprecher schätzt das Vorkommen in Nordostdeutschland auf mehr als 100.000 Exemplare.