Luftige Maschen für den Sommer Foto: StN

Häkeln, stricken oder bunte Paracord-Armbänder knüpfen: Handarbeit ist nach wie vor angesagt – auch in dieser Jahreszeit. Wir zeigen die Trends und zeigen, wie’s geht.

Stuttgart - Handarbeit hat auch jetzt Saison. Egal ob Anfänger oder Profi, mit einer guten Anleitung und genügend Lust und Ausdauer am handwerklichen Schaffen gelingen im Nu individuelle Einzelstücke. Hier ein Überblick:

Sommerhäkeln

Häkeln ist in – nicht nur im Winter, sondern vor allem auch im Frühjahr und im Sommer. Der Trend geht zum Sommerhäkeln. Jetzt werden Blumenarmbänder, Bikini-Oberteile, Gürtelbänder und Stirnbänder gehäkelt. „Ich arbeite im Moment an einer leichten Sommermütze in der Farbe Mintgrün“, sagt Sybille Bubeck vom Topp-Verlag. Auch Strandtaschen und luftige Oberteile für einen Tag am Meer sind mit der Häkelnadel kein Problem.

Anleitungen dazu gibt es unter anderem in dem Buch „Sommerhäkelträume“ (Topp-Verlag). Grundsätzlich rät Sybille Bubeck, eine Häkelnadel mit zwei bis dreieinhalb Millimeter zu benutzen. Man muss kein Profi sein, um bei dem aktuellen Häkeltrend mitzumachen. Für Anfänger bietet beispielsweise die Volkshochschule Stuttgart Häkelkurse an. Und auch im Internet gibt es viele Anleitungen und Videos dazu (www.nadelspiel.com).

Stricken

Dieser Trend ist ungebrochen: Stricken. „Dieser Handarbeitstrend ist wieder aus Amerika zu uns rübergeschwappt und begeistert auch hier nach wie vor die Menschen. Ich habe das Gefühl, dass die Menschen in letzter Zeit einfach wertiger denken und selber schöne Sachen kreieren möchten“, sagt Claudia Weyrich vom Wollladen Tausendschön. Man erliegt beim Stricken dem Reiz, etwas selbst Gestricktes später selber auch zu tragen und zu präsentieren. Aus einem Wollfaden etwas ganz Besonderes für sich oder andere zu stricken hinterlässt bei der Strickerin oft ein tiefes Gefühl der Befriedigung.

Vor allem Mützen und Schlingenschals, sogenannte Loops, werden bevorzugt gestrickt. Für laue Sommernächte sind farbige Stolen geschickt, die man locker um die Schultern werfen kann. Wolle und Strickutensilien gibt es in jedem Fachgeschäft zu kaufen. Man muss aber nicht fürs Stricken geboren sein, um ein individuelles Stück anzufertigen: „Da Stricken derzeit so beliebt ist, gibt es viele Kurse an der Volkshochschule, in denen Anfänger das Stricken lernen können. Auch viele Wollgeschäfte bieten extra Kurse an“, sagt Claudia Weyrich. Anleitungen findet man unter anderem im Internet auf www.strickenlernen.info.

Sträkeln

So tun als ob: Darum geht es bei dieser neuen Technik. Das Sträkeln ist eine besondere Häkeltechnik, die es mit Hilfe einer speziellen Häkelnadel möglich macht, etwas herzustellen, das aussieht, als wäre es gestrickt worden. Der Begriff setzt sich aus den beiden Wörtern Stricken und Häkeln zusammen. Man könnte auch sagen, Sträkeln ist wie Stricken, nur mit einer Häkelnadel. Letztere hat dabei ein Loch, durch das ein Kontrastfaden geführt werden kann. Quasi alles, was gestrickt oder gehäkelt werden kann, kann man auch sträkeln.

Wie genau Sträkeln funktioniert, kann man im Internet in Video-Anleitungen lernen (zum Beispiel „Sträkeln“ auf You Tube eingeben). Zudem haben fünf ehemalige Tübinger Studenten, die Gründer des Unternehmens Hatnut, ein Buch mit dem Titel „Hatnut goes knooking: Mützen häkeln wie gestrickt“ herausgebracht, das die Vielfalt dieser Technik aufzeigt.

Paracord

Was militärische Fallschirmleine mit einem modischen Accessoiretrend zu tun hat? Ganz einfach: Paracord, ursprünglich Parachute Cord (deutsch: Fallschirmleine), wurde hauptsächlich von militärischen Fallschirmspringern verwendet, doch heute ist das dünne Nylonseil bei Jung und Alt gleichermaßen gefragt: zum Armbänderknüpfen. Mit der Makramee-Technik, die zum Knüpfen von orientalischen Teppichen verwendet wird, entstehen im Nu trendige, farbenfrohe Armbänder.

Anleitungen dazu gibt es im Internet (You Tube) und in Fachbüchern. Doch keine Sorge: „Der Knoten ist kinderleicht, den hat man schnell drauf“, sagt Caroline Wagner von der Manfred Buhl GmbH in Filderstadt, wo Paracord verkauft wird. Auch in jedem größeren Bastelladen gibt es die bunten Leinen zu kaufen. Dabei bleibt es der eigenen Vorliebe überlassen, ob die Bänder einfarbig oder bunt werden sollen. Sicher ist: Eines alleine am Arm reicht nicht – je mehr, desto modischer. Besonders schön im Sommer sind übrigens Pastellfarben oder Knallfarben wie ein kräftiges Pink oder Türkis, die auf gebräunter Haut besonders schön zur Geltung kommen.