Der Stadtverkehr Esslingen (SVE) testet einen neuen Elektrobus. Foto: SVE

Es scheint nicht ohne Auto zu gehen, das ist die Erkenntnis einer Studie des Stadtplanungsamtes.

Esslingen - Es kann eine ganze Weltanschauung zu Fall zu bringen. Das Mobilitätskonzept der Stadt Esslingen zeigt, dass es weder die Ein- und die Auspendler sind, noch die Lieferanten der Internet-Firmen, sondern die Esslinger Bürger selbst sind es, die ihre Straßen verstopfen. Es zeigt darüber hinaus, dass der Radverkehr trotz der großen planerischen Anstrengungen mit Radspuren und Fahrradstraße so klein ist, dass er auf manchen Strecken bei ein bis zwei Prozent liegt.

Es zeigt auch, dass der weitaus überwiegende Teil der Esslinger Fahrten mit dem Auto gemacht werden, und vor allem zeigt es, dass der ÖPNV der Stadt nicht einmal ansatzweise in der Lage ist, den Autoverkehr zu ersetzen. Dazu ein Gedankenbeispiel. Würde man die 27 000 Fahrten durch die Schorndorfer Straße täglich mit dem Bus abwickeln, dann bräuchte man während der Stoßzeiten etwa 180 Gelenkbusse, die außerhalb der Stoßzeiten die meiste Zeit auf irgendeinem Parkplatz stehen müssten. Glaubt man also dem Esslinger Mobilitätskonzept, sind die Bürger zum Autofahren verdammt. Der einzige Weg in die Zukunft scheint der zu sein, das Auto so umweltfreundlich wie möglich zu machen und die nächsten Jahrzehnte eine bessere öffentliche Infrastruktur aufzubauen.