Der Sportwagenbauer Porsche – hier die Zentrale in Zuffenhausen – finanziert bereits seit 2016 den Aufbau von Start-ups. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Porsche will sich den Zugang zu internationalen Talenten sichern. Gemeinsam mit einem US-Partner will der Sportwagenbauer junge Unternehmen fördern, die an neuen Geschäftschancen rund um die Mobilität arbeiten.

Porsche geht neue Wege bei der Förderung innovativer Start-ups. Der Stuttgarter Sportwagenhersteller hat dazu mit dem US-Unternehmen UP Labs eine dreijährige Kooperation vereinbart. Es sei Ziel der Partnerschaft, von 2023 bis 2025 sechs Unternehmen mit neuen Geschäftsmodellen in verschiedenen Bereichen der Mobilität zu gründen, teilte Porsche mit. Dabei könne es beispielsweise um Innovationen im Online-Handel oder bei der Entwicklung von Software für eine vorausschauende Wartung handeln, mit deren Hilfe Fahrzeugteile rechtzeitig ausgetauscht werden, bevor sie kaputtgehen und eine Panne verursachen.

Porsche will sich den Zugang zu internationalen Talenten sichern

Porsche will einen zweistelligen Millionenbetrag investieren und wird an den Start-ups zunächst eine Minderheitsbeteiligung halten – mit der Option, sie nach drei Jahren vollständig zu erwerben. Die ersten zwei Unternehmensgründungen sollen noch in diesem Jahr erfolgen. Die Entwicklung ist nach Angaben des Sportwagenbauers bereits angelaufen.

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Porsche sichere sich damit den Zugang zu internationalen Talenten und deren Know-how, erläuterte Finanzvorstand Lutz Meschke. Das Besondere an dieser neuen Kooperation sei, dass der Autobauer direkt mit dem US-Partner zusammenarbeite, um Start-ups zu entwickeln, die auf das Geschäft von Porsche zugeschnitten seien. „Das Konzept verbindet die Vorteile der freien Entwicklung von Start-ups am Markt – beispielsweise durch die Beteiligung aller Mitarbeiter am Unternehmenserfolg – mit der direkten Einbindung unserer Mitarbeiter und einer engen Bindung zu Porsche“, erläuterte der Finanzvorstand.

Porsche ist 2016 beim Elektroautobauer Rimac eingestiegen

Das Team von UP Labs in Los Angeles besteht nach Angaben von Porsche aus Unternehmern, Produkt- und Technologieexperten, die gemeinsam mit anderen Unternehmen bereits zahlreiche erfolgreiche Firmen entwickelt haben. Der amerikanische Partner ist wiederum Teil eines Konsortiums, das mit 250 Millionen Dollar (234 Millionen Euro) Risikokapital die Entwicklung vielfältiger Geschäftsideen im Bereich der Mobilität fördern will.

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Porsche engagiert sich bereits seit 2016 bei Start-ups und ist derzeit nach eigenen Angaben weltweit an rund 40 Unternehmen beteiligt. Die Bandbreite der Aktivitäten ist sehr groß. Das umfangreichste Engagement ist die Beteiligung am kroatischen Elektroautobauer Rimac, bei dem die Stuttgarter vor vier Jahren als Risikokapitalgeber einstiegen. Zum Portfolio gehört unter anderem aber auch die Beteiligung an einem chinesischen Start-up, das laut Porsche eine führende Position bei virtuellen Influencern hat.