Rohrsystem für die Verlegung von Glasfaserkabeln Foto: dpa

Der Netzwerkausrüster Alcatel-Lucent will bis Ende 2015 in Deutschland insgesamt 363 Stellen abbauen – 282 in Stuttgart und 81 in Nürnberg.

Stuttgart - Der französische Netzwerkausrüster Alcatel-Lucent hat seinen angekündigten Stellenabbau konkretisiert. Demnach sollen bis Ende 2015 in Deutschland insgesamt 363 Stellen wegfallen – 282 in Stuttgart und 81 in Nürnberg. Das geht aus einer Mitteilung des Vorstands hervor, die unserer Zeitung vorliegt. Mit 261 Arbeitsplätzen an beiden Standorten ist der Mobilfunkbereich am stärksten betroffen. Vor allem in Stuttgart liegt der Fokus auf älteren Mobilfunkgenerationen, die weniger gefragt sind.

Die Sparrunden, die den Mitarbeitern auf Betriebsversammlungen bekanntgegeben wurden, sind Teil des sogenannten Shift-Plans. Demzufolge will der Konzern knapp 14 000 der rund 70 000 Stellen einsparen. Ursprünglich sollten in Deutschland 420 Mitarbeiter gehen. Das hatte im November vergangenen Jahres Deutschlandchef Wilhelm Dresselhaus unserer Zeitung mitgeteilt.

Die Berechnungsgrundlage habe sich etwas geändert, sagte Pressesprecherin Martina Grüger-Bühs. „Außerdem konnte in den Verhandlungen mit dem Gesamtbetriebsrat vereinbart werden, dass 30 Stellen weniger abgebaut werden müssen als geplant.“ Die Aktiengesellschaft setzt darauf, dass genügend Mitarbeiter die Abfindungsangebote annehmen, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Außerdem ist der Wechsel in eine Beschäftigungsgesellschaft möglich.

Bei den Beschäftigten sorgte der leicht abgeminderte Stellenabbau für wenig Begeisterung. „Die Stimmung ist natürlich schlecht“, sagte ein Mitarbeiter. Am Stuttgarter Standort beschäftigt die Alcatel-Lucent Deutschland AG derzeit 1450 von deutschlandweit 1950 Mitarbeitern.