Die Optikermeisterin Monika Funk richtet ihren Betrieb neu aus: Ab Januar bietet sie die Beratung bei Kunden vor Ort an. Wir erklären, wie das Ganze funktioniert.
Neue Zeiten, neue Wege – mit diesem Slogan bringt Monika Funk die neue Weichenstellung ihres Betriebs auf den Punkt. Die Optikermeisterin betreut ab Januar kommenden Jahres ihre Kunden ausschließlich mobil. Das heißt, die Brille wird zu Hause oder an einem Arbeitsplatz je nach Wunsch ausgesucht und angepasst.
„Ich habe auch schon Brillenpartys, ähnlich wie eine Tupperparty, bei Kunden gemacht“, sagt die Fachfrau. Auch jüngere Kunden, Mitarbeiter in Betrieben oder auch Vereine schätzten es, wenn sie vor Ort beraten werden. „Ich komme in das Büro zum vereinbarten Termin“, sagt Monika Funk, „für Selbstständige ist es dann leichter, die Brillenanpassung zeitlich unterzukriegen.“ Nach etwa einer Dreiviertelstunde sei das Prozedere erledigt.
Das Ganze läuft folgendermaßen ab: Nummer eins ist die telefonische Beratung. Dabei werden die Basics abgeklärt: Alter, Sehkraft und die Vorstellungen, wie die Brille aussehen soll und aus welchem Material sie besteht. Monika Funk hat in ihrer mobilen Ausrüstung alles dabei, was dafür nötig ist: Beispielsweise eine Sehtest-Tafel, um die Sehschärfe zu bestimmen. Die Tafel ist so groß, dass ein Abstand von drei Metern genügt. „Schließlich hat nicht jeder große Wohnräume, und auch in einem Krankenzimmer muss die Tafel funktionieren“, sagt die Optikermeisterin. Die Brille wird anschließend in der Werkstatt von Monika Funk gefertigt. Bei einem Folgetermin erfolgt die Anpassung der Brille. Natürlich hat Funk auch das Heißluftgerät, das von Optikern „Ventilette“ genannt wird, im Gepäck, das zur Erwärmung von Brillenfassungen entwickelt wurde.
Schon seit 2020 hat Monika Funk das mobile Angebot im Programm. Dann kam Corona, was dem Ganzen zunächst einen Dämpfer versetzte. Im Herbst 2021 setzte sie dann die Beratung zu Hause bei den Kunden vor Ort verstärkt fort. Viele Stammkunden hat die Optikermeisterin über die vielen Jahre gewonnen, die sie auch weiter betreut.
Doch das stationäre Optikergeschäft in der Fellbacher Bahnhofstraße wird zum 31. Dezember dieses Jahres aufgegeben. Es seien mehrere Faktoren, die zu dem Entschluss und der Neuausrichtung geführt hätten. Unter anderem spielten der allgemeine Strukturwandel im Handel und auch schwindende Laufkundschaft eine Rolle.
Die Konkurrenz durch den Onlinehandel sei inzwischen aus ihrer Sicht weniger spürbar. Die Brille online zu kaufen, davon seien viele wieder abgekommen, das habe sich in der Branche nicht durchgesetzt, da die Beratung und Anpassung in dem Traditionshandwerk wieder geschätzt würden.
Im August 1997 hatte Monika Funk das Geschäft in der Bahnhofstraße 140 in Fellbach von der Vorgängerin, die ebenso als Optikermeisterin tätig war, übernommen. Ihre Ausbildung hat Monika Funk bei Optik Zorn in Echterdingen gemacht. In Filderstadt lebt Monika Funk und wird dort auch ihre Werkstatt und ihr Unternehmen ansiedeln. Doch den Fellbacher Stammkunden bleibe sie treu und werde sie auch weiter versorgen.
Apropos Echterdingen: Von dort kennt sie auch über einen Zufall den Vermieter des Gebäudes in Fellbach. Das Haus in der Bahnhofstraße mit den markanten Kinderfiguren an der Fassade hat eine traditionsreiche Geschichte. Natürlich fällt Monika Funk nach so langer Zeit der Abschied vom stationären Geschäft nicht leicht. Doch die Neuausrichtung soll neue Chancen eröffnen. Oder wie sie sagt: Neue Zeiten – neue Wege. Die Homepage wird zeitnah aktualisiert. Die Kontaktdaten ab 1. Januar sind: Optik Funk, Talstraße 53, 70794 Filderstadt, Telefon 0172/49 32 901.