Der VfB Stuttgart würde Daniel Didavi gerne einen neuen Vertrag geben. Der Mittelfeldspieler steht dem offen gegenüber, hat aber seine eigenen Vorstellungen.
Stuttgart - Eine blitzsaubere Vorlage, ein abgeklärt abgeschlossener Konter zum 2:2-Ausgleich, dazu ein Tackling direkt nach seiner Einwechslung nach dem Motto „Hallo, hier bin ich!“: Daniel Didavi hat mit seinem 30-Minuten-Auftritt beim 2:3 gegen Borussia Dortmund ein Ausrufezeichen gesetzt. Der Mittelfeldregisseur war einer der Besten im jungen Ensemble des VfB Stuttgart. Und er war es, der das lange Zeit ungenaue und überhastete Offensivspiel neu belebte. Weshalb sich nach dem Spiel die Frage nach der Zukunft des 31-Jährigen mehr denn je stellt.
Sportdirektor Sven Mislintat machte am Tag nach der zwar verdienten, aber dennoch unglücklichen Niederlage die Tür für den Altmeister weit auf. „Wir sind mit Daniel in extrem guten Gesprächen. Ich bin da wirklich zuversichtlich, dass wir da was hinbekommen. Daniel ist unser Junge, unser Akademiespieler“, sagte der 48-Jährige am Sonntag. In den nächsten ein, zwei Wochen werde es wohl eine Entscheidung geben. „Wir sind sehr konkret und im Abschluss dieser Gespräche.“
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Der Vertrag des 31-Jährigen läuft bekanntlich im Sommer aus. Eine Fortsetzung beim VfB um ein weiteres Jahr gilt als wahrscheinlich, aber keineswegs als ausgemacht. Einer der Knackpunkte ist wie so häufig das Geld. Mit rund 2,5 Millionen Euro Jahresgehalt ist Didavi einer der Topverdiener. Mislintat stellte klar, dass beim VfB Gehälter dieser Größenordnung durch die Coronakrise in näherer Zukunft ausgeschlossen seien. Das weiß Didavi, der sich bereits zu Gehaltseinbußen bereit erklärt hat. Die Frage ist nur, inwieweit.
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Zwar würde der Mittelfeldspieler grundsätzlich gerne bei seinem Jugendverein verlängern. Blind unterschreiben werde er aber nicht, heißt es. Der Linksfuß mit dem Gespür für Tore weiß um seinen Stellenwert – nicht nur in Stuttgart, auch in der Bundesliga. Vier bis fünf andere Clubs, so ist zu hören, stünden einer Verpflichtung des ablösefreien Spielers nicht abgeneigt gegenüber. Weshalb Didavi auch keinen Zeitdruck verspürt. So weit gediehen, wie Mislintat behauptet, sind die Verhandlungen noch nicht. Zumal die Nummer zehn im Trikot der Weiß-Roten mit der ihm angedachten Rolle noch fremdelt. Mislintat pries ihn am Sonntag als „Vorbild für die jungen Spieler“, als „Mentor“ für die Zehner der Zukunft wie Mateo Klimowicz (20) und Lilian Egloff (18) sowie als „tollen Menschen im Ausgleich der Nationen und Kulturen“ innerhalb der Mannschaft.
Didavi will sich mit Rolle als ewiger Edelreservist nicht zufrieden geben
Alles schön und gut, sagt Didavi. In erster Linie versteht er sich aber nach wie vor als Fußballprofi, der vor allem eines will: möglichst viel spielen. In dieser Spielzeit stand der Nürtinger in bislang 797 von 2520 Bundesliga-Minuten auf dem Platz. Nach eigenen Vorstellungen viel zu wenig, zumal er sich fitter denn je fühlt und sich dies auch in Leistung niederschlug. Als ewiger Edelreservist, so viel steht fest, möchte Didavi seine Karriere nicht ausklingen lassen.
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