Sonnenliegen haben einzelne Jugendgemeinderäte bereits vor zwei Jahren zusammengebaut, jetzt wird an einigen Ecken im Mitmachpark gebaut. Foto: Gottfried Stoppe

Das Projekt Mitmachpark in Weinstadt ist im Werden – verursacht aber einige Mehrkosten.

Weinstadt - Weit mehr als nur eine Grünanlage ist der Mitmachpark in Weinstadt, der momentan im Entstehen begriffen ist. Er führt vor allem auch vor Augen, was durch bürgerliches Engagement alles möglich ist, insbesondere auch von Jugendlichen. Denn demnächst soll der Jugendspielplatz errichtet werden. Dafür hat der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor der Kommunalwahl noch die notwendigen Arbeiten vergeben. Für dessen Bau hatte sich der Jugendgemeinderat im vergangenen Jahr eingesetzt und dabei Vorschläge aus einem Jugendhearing aufgenommen.

Befragung von 1000 Jugendlichen

Bei diesem hatte sich die Mehrheit der rund 1000 teilnehmenden Jugendlichen aus Weinstadt im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren eine Möglichkeit gewünscht, die Trendsportarten Parkour und Street Workout in der Stadt ausüben zu können. Bei Parkour gilt es, möglichst elegant Hindernisse unterschiedlichster Art zu überwinden. Dafür sollen im westlichen Bereich des Mitmachparks mehrere verschieden hohe Mauern gebaut werden, die Anfängern und Fortgeschrittenen Trainingsgelegenheiten bieten. Street Workout ist eine Art Körpergewichtstraining im Freien, für das entsprechende Geräte installiert werden sollen.

Darüber hinaus gibt es eine Tischtennisplatte sowie Sitzmöglichkeiten im Schatten von Bäumen. Für Kinder entsteht in der Nähe am Schweizerbach ein Wasserspielplatz mit einer über eine Feuerwehrpumpe bedienbaren Fontänenlandschaft, Wasserkanonen zum gegenseitigen Nassspritzen, einem Wasserstauspiel sowie einer Wolkenschaukel, auf der man durch einen feinen Sprühnebel hindurchschaukeln kann.

Mit knapp 684 700 Euro werden der Jugend- und der Wasserspielplatz zu Buche schlagen und damit um 71 000 Euro mehr als in der ursprünglichen Kostenschätzung. Dies werden indes nicht die einzigen Mehrkosten im ersten Bauabschnitt des Mitmachparks sein. Weitere ergeben sich vor allem durch den Bau einer Verkehrsinsel an der Parkplatzausfahrt auf die Kreisstraße zwischen Endersbach und Beutelsbach – eine Forderung des Landratsamtes. So fallen insgesamt 250 000 Euro zusätzlich an. Mit diversen Einsparungen und zusätzlich akquirierten Einnahmen, etwa aus Baumpatenschaften, will die Stadtverwaltung ihnen begegnen. Dabei waren bereits im vergangenen Jahr wegen Preissteigerungen in der Baubranche für die Tief- und Landschaftsarbeiten im ersten Bauabschnitt mehr als eine halbe Million Euro zusätzlich angefallen.

Kosten von mehr als sechs Millionen Euro

Im Ganzen wird das Großprojekt, für das im vergangenen Dezember mit dem Spatenstich der Startschuss fiel, mehr als sechs Millionen Euro kosten. Jedoch erhält Weinstadt auch Zuschüsse aus den Bundesprogrammen Nationale Projekte des Städtebaus – nämlich etwas mehr als 3,5 Millionen – sowie rund 340 000 Euro aus dem Programm Experimenteller Wohnungs- und Städtebau.

Auch an vielen anderen Ecken wird im Weinstädter Mitmachpark tüchtig gebaut. Derzeit werden etwa der Mittel- und die Querwege erstellt, einige neue Bäume sind schon gepflanzt, der Forumsplatz in der Mitte des Parks ist im Entstehen, ebenso die Grillwiese im nördlichen Bereich. Darüber hinaus sind die ersten Hobbygärtner in den Gemüsebeeten des neu angelegten Gemeinschaftsgartens zugange. Zudem sollen an anderer Stelle ein Naschgarten und Wiesenflächen mit Spielgeräten angelegt werden.