Die Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart traf am Sonntag einige wichtige Entscheidungen. Foto: Baumann

Der VfB Stuttgart hat einen neuen Präsidenten – aber es wurden auf der Mitgliederversammlung weitere Entscheidungen getroffen und bekannt gegeben. Eine kam bei den Fans besonders gut an.

Stuttgart - Der wichtigste Punkt der Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart am Sonntag war die Wahl des neuen Präsidenten Claus Vogt. Doch es sind weitere Entscheidungen gefallen. Ein Überblick:

Die Satzungsänderung Bernd Gaiser, der Vizepräsident des VfB, begann die Versammlung mit einer Entschuldigung – für die vorangegangene Ausgabe im Juli dieses Jahres. Wegen einer technischen Panne bei der Abstimmungselektronik musste die Mitgliederversammlung seinerzeit abgebrochen werden. „Dies darf nie wieder vorkommen“, sagte Gaiser – und die Mitgliederversammlung schaffte dafür die Voraussetzungen. Mit großer Mehrheit votierten die zu diesem Zeitpunkt rund 1900 anwesenden Mitglieder für eine Satzungsänderung. Demnach sind künftig alternative Abstimmungsmethoden möglich. Von dieser Möglichkeit wurde gleich im Anschluss Gebrauch gemacht, als per Handzeichen abgelehnt wurde, dass die Tagesordnung um zwei Punkte ergänzt wird.

Der Frauenfußball Den Verein erreicht immer wieder die Forderung, unter seinem Dach auch eine Abteilung für Mädchen und Frauenfußball zu gründen. Beim VfB steht man dem mittlerweile sehr wohlwollend gegenüber. „Wir wollen beim VfB Mädchen- und Frauenfußball haben“, sagte Bernd Gaiser und versprach: „Wir gehen das an – sobald die Platzfrage geklärt ist.“ Claus Vogt bekräftigte diese Meinung (Einfach machen“). Bisher wurden die beengten Verhältnisse an der Mercedesstraße als Grund angegeben, weshalb der VfB noch keine solche Abteilung hat. Auch deshalb blieb Thomas Hitzlsperger zurückhaltend: „Wir sind gut beraten, einen Schritt nach dem anderen zu machen.“

Ab der neuen Saison gibt’s Stuttgarter Hofbräu

Der Bier-Partner Immer wieder mal präsentierte der VfB als Schmankerl für seine Mitglieder auf der Jahreshauptversammlung eine Vertragsverlängerung – eines Spielers. Diesmal wurde eine Neuverpflichtung bekannt gegeben – beim Bier-Partner des Vereins. Thomas Hitzlsperger, der Vorstandsvorsitzende der VfB AG verkündete, dass der im Sommer auslaufende Vertrag mit der Brauerei Krombacher nicht verlängert wird. An diese Stelle rückt das regionale Unternehmen Stuttgarter Hofbräu. Damit erfüllt der VfB den Wunsch vieler Fans und Mitglieder nach einem regionalen Bier-Lieferanten. „Es sind die gemeinsamen Wurzeln in Stuttgart und eine lange Tradition, die uns verbinden“, sagte Hitzlsperger. Martin Alber, der Sprecher der Geschäftsleitung der Stuttgarter Hofbräu Brau AG & Co. KG, ergänzte: „Für uns geht ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung.“ Die Brauerei gehört seit 2004 zur Radeberger-Gruppe.

Die Entlastungen Wie erwartet votierten die anwesenden Mitglieder dafür das einstige Präsidium für das Jahr 2018 nicht en bloc zu entlasten. Auch die Einzelentlastungen ergaben ein Bild, das vorauszusehen gewesen war. Ex-Clubchef Wolfgang Dietrich wurde nicht entlastet (78 Prozent Nein-Stimmen), Thomas Hitzlsperger (94 Prozent Ja-Stimmen) und Bernd Gaiser (78 Prozent Ja-Stimmen) dagegen schon. Rechtliche Folgen hat diese Nicht-Entlastung von Wolfgang Dietrich nicht. Der Vereinsbeirat wurde mit deutlicher Mehrheit entlastet.

Mutschler sticht Gass aus

Das Präsidium Bereits seit dem Aufstieg von Thomas Hitzlsperger zum Sportvorstand im Februar dieses Jahres ist der Posten des dritten Präsidiumsmitglieds im Vereinsvorstand vakant. Weil die Nachwahl im Juli nicht stattfinden konnte, wurde nun entschieden. Zur Wahl bis 2021 standen Ex-VfB-II-Spieler Werner Gass (65) und Rainer Mutschler (60), der aktuell administrativer Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) beim VfB ist. Das Rennen machte Mutschler mit einem sehr knappen Erfolg bei der Abstimmung.

Der Vereinsbeirat Hans H. Pfeifer (71) verließ im Sommer dieses Jahres den Vereinsbeirat, um vorübergehend den übrig gebliebenen Bernd Gaiser im Präsidium zu unterstützen. Somit musste sein Platz neu besetzt werden, wobei er sich selbst wieder darum bewarb. Gegen den Kommunalpolitiker und ehemaligen City-Manager von Stuttgart trat Marc Nicolai Schlecht (45), Arzt, Autor und ehemaliger Profitorhüter, an. Im neunköpfigen Vereinsbeirat sitzt künftig (bis 2021) Marc Nicolai Schlecht, der sich deutlich durchsetzte.