Ein Junge aus einem Heim in Herne war mit seinem Fernseh-Verbot nicht wirklich einverstanden. Also nahm er Reißaus – und achtete dabei nicht unbedingt auf seine Gesundheit.
Münster - Weil er mit einem Fernsehverbot in seinem Kinderheim nicht einverstanden war, ist ein neunjähriger Junge im Ruhrgebiet ausgebüxt - und mehr als 70 Kilometer ohne Schuhe in nassen Socken mit dem Zug nach Münster gefahren.
Einem Zugbegleiter fiel das Kind mit durchlöcherten Socken in einem Regionalexpress auf, wie die Bundespolizei am Dienstag mitteilte. Die Beamten nahmen den frierenden Jungen aus Herne im Hauptbahnhof von Münster in Empfang und gaben ihm auf der Wache erst einmal einen heißen Kakao zum Aufwärmen.
Über die Bahnhofsmission organisierten die Bundespolizisten dann noch warme Stricksocken und festes Schuhwerk für den Ausreißer, der später von einem Erzieher des Heims abgeholt wurde.