Die Skulptoura im Kreis Böblingen ist Vorbild für den Skulpturenradweg in Ludwigsburg. Foto: Claudia Barner

Geplant wird schon seit drei Jahren, jetzt haben die Ludwigsburger Kreisräte Grünes Licht für einen Rundkurs durch das Stroh- und das Heckengäu gegeben.

Ludwigsburg - Der Landkreis Böblingen hat es vorgemacht: Nachdem dort 2014 der Rundweg Sculptoura eingerichtet worden war, haben 2017 auch Mitarbeiter im Ludwigsburger Landratsamt damit begonnen, an einem Skulpturenradweg zu basteln, um so Natur und Kunst miteinander zu verbinden. Der geplante Radweg soll durch die Landschaft des Stroh- und des Heckengäus führen. Auf den Markungen Schwieberdingen, Hemmingen und Eberdingen sollen dauerhaft sieben zeitgenössische Skulpturen, Plastiken oder Installationen mit Bezug zur Region aufgestellt werden. Gut, dass dieser Rundweg schon so lange geplant wird, und gut, dass Sponsoren bereits mehr als 100 000 Euro dazu beigesteuert haben: Das hat es den Kreisräten leichter gemacht, dem Projekt zuzustimmen – trotz einer erwarteten Kassenflaute infolge von Corona.

Tolles Projekt zur falschen Zeit?

„Ein ganz tolles Projekt, zweifelsohne. Aber eigentlich kommt es zur falschen Zeit“, sagte der FW-Kreisrat Rainer Gessler (FW) in der Sitzung des Umwelt- und Technikausschusses am Freitag. „Auch wir tun uns schwer“, sagte Hans Schmid. Schließlich handle es sich um eine freiwillige Ausgabe des Kreises und diese stünden bekanntlich als erste auf dem Prüfstand. „Aber wir sollten nicht kleinkrämerisch sein und den Rundweg jetzt abwürgen“, meinte der CDU-Kreisrat.

Zumal der Anteil, den der Kreis zu tragen hat, mit 12 000 Euro relativ klein ausfällt. Die Kommunen Eberdingen, Hemmingen und Schwieberdingen zahlen jeweils 16 000 Euro. Die Gesamtkosten betragen 210 000 Euro. Peter Schminke (Linke) fragte: „Wie wollen wir denn die Kunstwerke vor Vandalismus schützen?“ Doch die Verwaltung zerstreute seine Bedenken: Man werde die Standorte entsprechend auswählen. Am Ende sahen das auch die übrigen Fraktionen ähnlich. Dem Projekt wurde mehrheitlich zugestimmt.

Junge Bildhauer können sich bewerben

Der Skulpturenradweg wird als sogenannter Loop, also als Rundweg, angelegt. Auf 37 Kilometern werden verschiedene Landschaften und historische Ortskerne durchquert. Als besondere Attraktionen liegen das Nussdorfer Kunstmuseum Klein, das Hochdorfer Keltenmuseum und das Hemminger Schloss auf der Route. Nun sind Studenten von Bildhauerklassen an Kunstakademien aufgefordert, in einem Wettbewerb Entwürfe für sieben ausgewählte Standorte einzureichen. Eine Jury wird dann die Siegerentwürfe bestimmen. „Die Kunstwerke sollen die Natur nicht verändern, sondern Akzente setzen“, heißt es in der Ausschreibung.