Boris Palmer ärgert sich über eine Person in Tübingen, die positiv getestet worden war und trotzdem weiterhin im Fitnessstudio trainiert hat. Etliche weitere Besucher steckten sich daraufhin an. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Tübingen reißt wohl bald die kritische 50er Marke bei Neuinfektionen. Das liegt auch an einem Quarantäneverweigerer. Dieser habe im Fitnessstudio fast die Hälfte der 33 Neuinfizierten angesteckt, postet Boris Palmer.

Tübingen - Die Corona-Zahlen im Landkreis Tübingen steigen wie in vielen Städten im Land drastisch an, der Sieben-Tages-Wert pro 100 000 Einwohner liegt bei 49,3 Infizierten. Dass die kritische Schwelle von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern wohl bald überschritten wird, liegt an privaten Feiern wie Hochzeiten und Geburtstagen, aber auch an einem hartnäckigen Quarantäneverweigerer. Wie Tübingens grüner Oberbürgermeister Boris Palmer auf Facebook postet, gehe angeblich fast die Hälfte der 33 Neuinfektionen, die am Montag gemeldet wurden, auf das Konto eines einzigen Infizierten. „Eine Person, die positiv getestet war, ist trotz Quarantäne einfach ins Fitnessstudio“, schreibt Palmer. „Wie kann man nur so verantwortungslos sein? Wer positiv ist, bleibt daheim. Das kann doch nicht so schwer zu verstehen sein?“ So werde der Landkreis Tübingen, der gerade noch grün war, plötzlich rot. Der Post wurde vielfach geteilt und kommentiert. Das sei eine „vorsätzliche Gefährdung anderer und Körperverletzung“ wird kritisiert, andere warnen vor einer Vorverurteilung des angeblichen Superspreaders.