Das Stuttgarter Oberlandesgericht hat einen Angeklagten wegen Totschlags und mitgliedschaftlicher Beteiligung an einer Terrorvereinigung zu vier Jahren Haft verurteilt. Foto: dpa

Stuttgarter Richter sahen es als erwiesen an, dass sich ein Iraker im Alter von 14 Jahren dem IS zugewandt und sich an Kämpfen gegen die irakische Armee beteiligt hatte. Jetzt steht das Urteil fest.

Stuttgart - Als Jugendlicher hat er sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen - nun hat das Oberlandesgericht Stuttgart den Iraker zu vier Jahren Jugendstrafe verurteilt.

Der Senat sah es am Dienstag als erwiesen an, dass sich der Angeklagte im Alter von 14 Jahren dem IS zugewandt und sich im Sommer 2015 an Kämpfen gegen die irakische Armee beteiligt hatte. Der heute 18-Jährige wurde etwa wegen Totschlags und mitgliedschaftlicher Beteiligung an einer Terrorvereinigung schuldig gesprochen.

Der Senat habe keinen Zweifel an der strafreife des Angeklagten, führte der Vorsitzende Richter aus. Dieser sei in der Lage gewesen, zu erkennen, dass der brutale Kampf des IS verbotenes Unrecht sei. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Angeklagte betonte nach der Verhandlung, dass er die Strafe akzeptiere.

Er hatte im Herbst 2015 laut Ermittlern dem IS den Rücken gekehrt und reiste Anfang 2016 nach Deutschland. Er wurde im Juni 2018 bei Heidelberg festgenommen.