Gisèle Pelicot zeigt vor Gericht Gesicht. Sie will sich angesichts der unzähligen erlittenen Vergewaltigungen nicht schämen. Sie will, dass die Täter das tun und fordert so einen anderen Blick auf sexualisierte Gewalt. Was das bedeuten kann, sagt Hilke Lorenz.
Dieser Fall sprengt wahrscheinlich alles bisher Dagewesene. An Vorstellbarem und auch Aushaltbarem. Denn gewöhnlich fehlt den Opfern von Vergewaltigungen bei einer Gerichtsverhandlung der Mut, die erlittenen Gewalt, die Demütigungen, die männliche Grenzüberschreitung öffentlich verhandelt zu wissen. Dennoch geschieht es. So sieht es die Strafprozessordnung vor. Die Beweise müssen auf den Tisch. Öffentlich meist.