In Korntal liegen Fälle von sexuellem Missbrauch lange zurück. Foto: dpa

In der evangelischen Gemeinde Korntal im Kreis Ludwigsburg wurde in der Vergangenheit in Heimen viele Kinder missbraucht. Doch die Aufklärung kommt nicht voran.

Korntal - Im Ringen um die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in Heimen der evangelischen Brüdergemeinde Korntal (Kreis Ludwigsburg) haben sich die Fronten verhärtet. In einem über mehrere Stunden andauernden Gespräch konnten sich Opfervertreter, die Brüdergemeinde und Mediatoren am Samstag nicht auf einen gemeinsamen Aufklärer einigen.

Opfervertreter Detlev Zander äußerte sich enttäuscht: „Die Wünsche der Opfer werden hier überhaupt nicht mehr berücksichtigt“, beklagte er. Zander hatte den Missbrauch im Sommer 2014 öffentlich gemacht. Nach seinen Angaben werfen mehr als 300 ehemalige Heimkinder der Brüdergemeinde vor, in den 1950er bis 1980er Jahren in den zwei Kinderheimen der Gemeinde sexuell missbraucht, misshandelt und gedemütigt worden zu sein.