Ein Spanier steht in Freiburg vor Gericht. Foto: dpa

Jahrelang soll ein Spanier einen Jungen aus Staufen sexuell missbraucht haben, der von seiner Mutter und deren Lebensgefährte im Darknet angeboten wurde. Die Staatsanwaltschaft fordert zwölf Jahre Gefängnis.

Freiburg - Im Prozess gegen einen Spanier nach dem jahrelangen Missbrauch eines Kindes in Staufen bei Freiburg fordert die Staatsanwaltschaft zwölf Jahre Gefängnis. Zudem solle unter Vorbehalt anschließende Sicherungsverwahrung angeordnet werden, sagte Staatsanwältin Nikola Novak am Freitag vor dem Landgericht Freiburg. Dies würde bedeuten, dass über die Sicherungsverwahrung erst im Laufe der Haftstrafe entschieden wird. Die Anwältin der Nebenklage, die vor Gericht das Missbrauchsopfer vertritt, forderte ebenfalls zwölf Jahre Haft sowie die sofortige Anordnung von Sicherungsverwahrung. Die Verteidigerin verzichtete laut Gericht auf konkrete Forderungen.

Das Urteil gibt es am Montag (6. August/15.30 Uhr). Angeklagt ist ein 33-Jähriger aus der Nähe von Barcelona. Er hat zugegeben, den damals in Staufen lebenden und heute zehn Jahre alten Jungen mehrfach vergewaltigt und dafür Geld gezahlt zu haben. Die Plädoyers am Freitag waren nicht öffentlich. Als Grund nannte das Gericht Persönlichkeitsrechte (Az.: 6 KLs 160 Js 32949/17 AK 5/18).

Der Junge war mehr als zwei Jahre lang im Darknet - einem anonymen Teil des Internets - angeboten und Männern aus dem In- und Ausland gegen Geld für Vergewaltigungen überlassen worden. Seine Mutter (48) und ihr wegen schweren Kindesmissbrauchs vorbestrafter Lebensgefährte (39) werden dafür verantwortlich gemacht. Sie haben gestanden.