Papst Benedikt XVI. auf dem Petersplatz in Rom Foto: dpa

Papst Benedikt XVI. hat die Opfer der Missbrauchsfälle öffentlich um Vergebung gebeten.

Rom - Papst Benedikt XVI. hat die Opfer der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche öffentlich um Vergebung gebeten. Er werde alles nur Mögliche tun, um Kinder vor sexuellen Übergriffen durch Priester zu schützen, erklärte der Papst am Freitag während einer Messe vor 15.000 Priestern auf dem Petersplatz in Rom.

In seiner Predigt sagte Benedikt, das vergangene von der Kirche ausgerufene Priesterjahr hätte ein Jahr der Freude sein sollen, habe stattdessen aber „Sünden von Priestern“ ans Licht gebracht, „vor allem den Missbrauch der Kleinen“.

„Auch wir bitten Gott und die Betroffenen um Vergebung und versprechen, das wir alles tun wollen, um sicherzustellen, dass ein solcher Missbrauch nicht wieder vorkommt“, erklärte Benedikt. Den Skandal nannte er einen Ruf nach einer Reinigung der Kirche.

Das kirchliche Priesterjahr war überschattet von der Aufdeckung Hunderter Missbrauchsfälle und der zögerlichen Reaktion des Vatikans auf die Vorwürfe. Nach anfänglichem Schweigen hatte Benedikt im Mai auf dem Weg zu einem Besuch in Portugal eingeräumt, dass „die Sünde in der Kirche selbst existiert“.

Aus den Reihen des Vatikans hatte es zunächst geheißen, die Medien und antikatholische Lobbygruppen seien für den Skandal verantwortlich.