Kann ihr Glück kaum fassen: Die Offizierin Deshauna Barber (Mitte) gewinnt den Miss USA-Titel. Foto: GETTY

Bei Schönheitswettbewerben geht es um das goldene Krönchen für die Schönste im Land. Doch die diesjährige Miss USA hat eine politische Botschaft - auch an die Präsidentschaftsbewerber.

Las Vegas - Erstmals ist eine Soldatin zur schönsten Amerikanerin gekürt worden: Die 26-jährige Offizierin Deshauna Barber aus der Hauptstadt Washington ist die neue Miss USA und darf sich nun um den Titel der Miss Universe bewerben. Die zarte Schönheit gab sich durchaus robust und politisch. „Als Frau in der Armee der Vereinigten Staaten glaube ich, (...) wir sind genau so hart wie Männer“, sagte Barber. „Welches Geschlecht wir haben, beschränkt uns in den USA nicht.“

Bei dem Schönheitswettbewerb in Las Vegas hatten sich am Sonntag (Ortszeit) 52 Kandidatinnen um den begehrten Titel beworben. Es waren die Gewinnerinnen aus den 50 US-Staaten und dem Hauptstadtgebiet District of Columbia sowie die 26-jährige Alexandra Miller aus Oklahoma, die sich über eine Fan-Abstimmung qualifiziert hatte.

Hilfe für Kriegsveteranen gefordert

Barber hat den Rang eines Leutnant in der Reserve der Armee. Jetzt will sie sich für bis zu zwei Jahre beurlauben lassen, wie sie nach ihrer Wahl sagte. Das habe sie schon vorab mit ihren Vorgesetzten besprochen. Schon jetzt diene sie nur zwei Tage pro Monat. „Mein Kommandeur schaut wahrscheinlich jetzt zu“, sagte die Soldatin. „Zwei Tage pro Monat ist definitiv kein aktiver Dienst. Es ist eine Verpflichtung, die ich unterschrieben habe, aber bei der Reserve der US-Armee sind sie sehr flexibel.“

Sie will die Aufmerksamkeit nach ihrem Sieg nach eigenen Worten nutzen, um sich für die Interessen von Veteranen einzusetzen. Vor allem die Selbstmorde und die posttraumatischen Belastungsstörungen der Armeeangehörigen treiben sie um. Auch an die Präsidentschaftsbewerber richtete sie die Botschaft, sich mehr um die Veteranen zu kümmern. „Ich glaube, dass etliche der Themen, über die sie reden, nicht so wichtig sind“, sagte sie.

Trump war einst Veranstalter

Präsidentschaftsbewerber ist auch der Republikaner Donald Trump, der früher die Miss-Wahlen in den USA ausrichtete. Nach feindseligen Äußerungen über lateinamerikanische Einwanderer in seiner Bewerbungsrede vor einem Jahr hatten die Medienpartner NBC und Univision die Geschäftsbeziehungen gekappt. Trump verklagte beide Sender, schloss aber letztlich einen Vergleich und verkaufte die Rechte an der Miss-Wahl an die Agentur WME/IMG.

Auch um die Wahl der Miss Universe 2015 im Dezember gab es mächtig Wirbel. Moderator Steve Harvey erklärte die Kolumbianerin Ariadna Gutierrez Arevalo zur schönsten Frau der Welt, nur um kurz darauf der jungen Frau zu eröffnen, dass sie ihre Krone wieder abnehmen müsse, weil er seine Moderatorenkarte falsch entziffert habe. Siegerin sei Pia Alonzo Wurtzbach von den Philippinen.